Armut und Politik Wahlkampf in der Suppenküche im Franziskanerkloster
Was wünschen sich arme Menschen von der Politik? In Pankow hörten sich die Kandidatinnen und Kandidaten für den Bundestag die Anliegen an. Ein bekanntes Gesicht zog die Blicke auf sich.
Berlin - Wahlkampf in der Suppenküche: Berliner Kandidaten für den Bundestag haben sich im Franziskanerkloster in Pankow den Fragen von Bedürftigen gestellt. Viele Augen blickten auf das bekannteste Gesicht, den Linken-Politiker Gregor Gysi, mit dem viele Fotos machen wollten. Mit dabei waren auch Alexandra Wend (SPD), Julia Schneider (Bündnis 90/Die Grüne), Franziska Dezember (CDU) und Sven Hoffmeister (FDP).
Die Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer zeigten sich zugewandt. „Wenn Sie arm sind, würde ich gern wissen, warum Sie arm geworden sind“, sagte Gysi. „Nur wenn man das weiß, kann man daran auch was ändern.“ In Rotation wanderten die Politikerinnen und Politiker dann von Tisch zu Tisch. Thema waren zum Beispiel die digitale Verwaltung, Bürgergeld oder die Ukraine-Hilfen.
Besucher: Das Wichtigste sind keine Kürzungen beim Bürgergeld
Die Diskussionen waren durchaus lebhaft, aber ob die Politiker ihre Zuhörer am Ende überzeugten, blieb offen. „Ich hoffe ja, dass dabei was rausspringt“, sagte Besucher Arno Schulz. „Wenn von dem, was heute gesagt wurde, nur ein Viertel realisiert wird, ist das viel.“ Das Wichtigste für ihn: keine Kürzungen beim Bürgergeld.
Die Aktion „Wir kommen wählen“ ist ein Veranstaltungsformat, das Menschen, die von Armut betroffen sind, mit Politikern zusammenbringen möchte. Das Format gibt es seit mehr als zehn Jahren. Dahinter stehen die Landesarmutskonferenz Berlin und der Arbeitskreis Wohnungsnot.