Tarifverhandlung Warnstreik an Kitas und anderen Einrichtungen in Sachsen
Kitas dicht, Klinikpersonal im Warnstreik, Müllabfuhr ausgesetzt: In Leipzig, Chemnitz und Dresden legt der öffentliche Dienst die Arbeit nieder – für mehr Lohn und bessere Bedingungen.

Leipzig/Chemnitz/Dresden - Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes haben in Sachsen zahlreiche Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf Anfrage mitteilte, blieben am Mittwoch rund 100 Kitas und Horte in Leipzig ganz oder teilweise geschlossen. Auch am Donnerstag wollen Beschäftigte in Leipzig erneut die Arbeit niederlegen.
Menschenkette ums Rathaus
Auch die Gewerkschaft Verdi rief in Leipzig alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst – mit Ausnahme der Stadtreinigung – zur Arbeitsniederlegung auf. Laut einem Sprecher bildeten am Mittwoch rund 500 Menschen eine Menschenkette um das Rathaus.
Streik weitet sich auf Chemnitz aus
In Chemnitz sollen sich am Donnerstag weitere Kitas und Horte dem Warnstreik anschließen. Die Stadt überlässt es den Einrichtungen selbst, über Schließungen, Teilschließungen oder Notbetreuung zu entscheiden. Eltern sollen bei Einschränkungen direkt von den jeweiligen Kitas informiert werden. Laut der GEW gibt es in Chemnitz rund 90 kommunale Kindertagesstätten.
Auch in Dresden legen Beschäftigte die Arbeit nieder
Auch in Dresden legten Verdi zufolge Beschäftigte im öffentlichen Dienst – mit Ausnahme der Kitas – die Arbeit nieder, darunter etwa Mitarbeiter des Städtischen Klinikums. Zudem wurden Beschäftigte der Stadtreinigung bis einschließlich Samstag zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Gehälter, Zuschläge, freie Tage: Forderungen der Gewerkschaften
Im festgefahrenen Tarifstreit für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes ist die dritte Verhandlungsrunde vom 14. bis 16. März geplant. Die Gewerkschaften verlangen unter anderem acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro pro Monat sowie höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten. Zudem soll es nach ihrem Willen drei zusätzliche freie Tage pro Jahr geben.