Tarifstreit Warnstreik - Einschränkungen bei Charité, Vivantes und BSR
Erneut gibt es einen Warnstreik bei der Charité und den Vivantes-Kliniken. Doch nicht nur dort. Wer sich auf Einschränkungen gefasst machen muss.

Berlin - Patientinnen und Patienten einiger Krankenhäuser sollten sich am Donnerstag und Freitag auf Einschränkungen einstellen: An der Charité und den Vivantes-Kliniken wird im Rahmen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen gestreikt. Und auch Mülltonnen könnten am Donnerstag voll bleiben: Beschäftigte der Müllabfuhr, der Recyclinghöfe und der Umladestation Süd sind an diesem Tag ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen.
Charité stellt sich auf größere Einschränkungen ein
An den Kliniken ist das nicht-ärztliche Personal zum Warnstreik aufgerufen. Die Charité stellte sich auf größere Einschränkungen ein. Planbare, nicht dringende Eingriffe seien verschoben worden, sagte ein Sprecher. „Zeitkritische Tumor-Operationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkt, anderen Notfällen sowie alle lebenserhaltenden Maßnahmen werden wir selbstverständlich durchführen.“
Zeitgleich treten auch die Beschäftigten der Charité-Tochtergesellschaft CFM in den Streik, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Sie fordern die Bezahlung nach demselben Tarifvertrag wie die Charité-Beschäftigten, dem TVöD. Bei der CFM arbeiten rund 3.500 Menschen in den Bereichen Küche, Reinigung und Betriebstechnik.
Nach Möglichkeit keine Einschränkungen bei Vivantes
An den Vivantes-Kliniken soll es nach Möglichkeit keine Einschränkungen geben, wie ein Pressesprecher sagte. Genaueres könne er aber zunächst nicht mitteilen. Der Betrieb werde umorganisiert, und es seien im Vorfeld keine planbaren OPs abgesagt worden, sagte Christoph Lang. Notfälle würden sowieso behandelt, „da muss sich niemand Sorgen machen“.
Am Donnerstag um 10.00 Uhr gibt es eine Streikkundgebung am Campus Virchow Klinikum, anschließend ziehen die Streikenden der Kliniken mit einer Demonstration durch den Wedding.
Verdi fordert unter anderem acht Prozent mehr Geld
Bei den bundesweiten Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Höhere Zuschläge soll es für besonders belastende Tätigkeiten geben. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die nächste Verhandlungsrunde ist vom 14. bis 16. März in Potsdam geplant.