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Invasive Tierarten Waschbärenpopulation in Sachsen-Anhalt eingedämmt

Waschbären sehen zwar niedlich aus, sind aber durchaus bei Jägern umstritten. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich ihre Zahl stark erhöht. Bis jetzt.

Von dpa 17.07.2024, 16:59
Waschbären gelten nach Ansicht der Landesregierung in Sachsen-Anhalt inzwischen als eingedämmt. (Archivbild)
Waschbären gelten nach Ansicht der Landesregierung in Sachsen-Anhalt inzwischen als eingedämmt. (Archivbild) Patrick Pleul/dpa/ZB

Magdeburg - Die Population von Waschbären ist nach Einschätzung des Landwirtschaftsministeriums in Sachsen-Anhalt inzwischen eingedämmt worden. In den vergangenen sieben Jahren sei sie stagniert und die Anzahl der Tiere nicht weiter angestiegen, teilte das Ministerium auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag mit.

Wie aus Zahlen des Ministeriums hervorgeht, lag die Zahl der erlegten Tiere im Jagdjahr 2023/2024 bei rund 28.500 Tieren. In den vergangenen sieben Jahren pendelte diese Zahl zwischen 28.000 und 30.000 Tieren.

Zuvor hatte es ab dem Jahr 2007 einen großen Anstieg bei den Tieren gegeben. Allerdings wies das Landwirtschaftsministerium darauf hin, dass auch mit einer Schätzung keine genauen Angaben zur Populationsgröße gemacht werden könnten.

Landesweite Verbreitung 

Wildtiere seien nicht zählbar. Es könne aber von einer landesweiten Verbreitung des Waschbären ausgegangen werden, einschließlich der Siedlungsgebiete und Stadtränder. 

Der Umgang mit Waschbären ist bei Jagdverbänden und Naturschützern umstritten. Als das für die Verbreitung des ursprünglich aus Nordamerika stammenden Raubtiers in Europa wichtigste Ereignis gilt die Aussetzung zweier Waschbärpaare am 12. April 1934 am nordhessischen Edersee.

Auch flohen 1945 nach einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg auf eine Pelztierfarm bei Strausberg in Brandenburg einige Tiere. Ohne natürliche Feinde konnten sie sich seither nahezu ungehindert verbreiten. Seit 2016 werden sie auf der sogenannten Unionsliste geführt, die invasive Arten in der EU enthält.