Gedenken Weimarer Ehrenbürger und KZ-Überlebender Moalic ist tot
Der frühere Journalist hatte 2022 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Weimar erhalten. Er wurde 1943 als Mitglied der Widerstandsbewegung verhaftet und nach Buchenwald deportiert.

Weimar - Der Weimarer Ehrenbürger und Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald, Jacques Moalic, ist tot. Der frühere Journalist ist vergangenen Donnerstag im Alter von 102 Jahren verstorben, wie ein Sprecher der Stadt Weimar der dpa auf Nachfrage bestätigte. Auch die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora erklärte, dass sie eine entsprechende Nachricht vom Internationalen Komitee Buchenwald Dora und Kommandos bekommen hatte. Jacques sei eine große Figur der Geschichte der Deportation gewesen, hieß es darin.
Moalic war nach Angaben der Stiftung 1943 als Mitglied der Widerstandsbewegung gegen den Nationalsozialismus verhaftet und in das Konzentrationslager deportiert worden. Er wurde 2022 zusammen mit fünf weiteren Überlebenden des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Buchenwald mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Weimar ausgezeichnet. Der Franzose und seine Mitgefangenen hatten dort Zwangsarbeit und unmenschliche Haftbedingungen überlebt.
In das 1937 eingerichtete Konzentrationslager Buchenwald und seine Außenlager hatten die Nationalsozialisten bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges rund 280.000 Menschen aus ganz Europa verschleppt. Mehr als 56.000 wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten oder medizinischen Experimenten.