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Auszeichnung Weimarer Menschenrechtspreis geht an serbischen Journalisten

Er schreibt gegen nationalistische Strömungen in Serbien an und wird wegen seines Engagements bedroht. Nun soll der Journalist Gruhonjić gewürdigt werden.

Von dpa 26.06.2024, 12:01

Weimar - Für seinen Einsatz im Kampf für Meinungs- und Pressefreiheit bekommt der serbische Journalist Dinko Gruhonjić den Menschenrechtspreis der Stadt Weimar. Der 53-jährige Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Novi Sad beschäftige sich kritisch mit Menschenrechten, Minderheiten und der Verantwortung für Kriegsverbrechen während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien, teilte die Stadt Weimar am Mittwoch zur Begründung mit.

Auch Familie bedroht

„Aufgrund seiner unabhängigen und kritischen Berichterstattungen auch zum Erstarken des militanten Nationalismus und der Verherrlichung von Kriegsverbrechen in Serbien wurde und wird er immer wieder Ziel von Hetzkampagnen auch durch regierungsnahe Kreise“, hieß es in der Mitteilung weiter. Ihm und seiner Familie sei unter anderem mit Mord gedroht worden. Auch der Autorenverband „PEN International“ hat bereits über die bedrohliche Situation berichtet.

Die Auszeichnung sei für ihn und seine Familie von großer „emotionaler und menschlicher“ Bedeutung, sagte Gruhonjić laut Mitteilung. „Dieser Preis wird mir dabei helfen, diesen Weg trotz der zunehmenden Bedrohungen, denen wir alle, die wir für menschliche Werte eintreten, ausgesetzt sind, weiterzuverfolgen.“

Preisverleihung im Dezember

Die Preisverleihung ist für den 6. Dezember 2024 geplant. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird dann zum 30. Mal vergeben. Unter anderem die Mitbegründerin der in Russland verbotenen Menschenrechtsorganisation „Memorial“, Irina Scherbakowa, wurde bereits mit dem Preis ausgezeichnet.