Bundesliga Werders schwere Aufgabe in Leipzig
Gut, dass Werder Bremen sich ein Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet hat. Denn im Schlussspurt fehlen wichtige Spieler. Und die kommenden Gegner haben es in sich.
Bremen - Eigentlich könnten die Fußballer von Werder Bremen recht entspannt zum Auswärtsspiel nach Leipzig reisen. Drei Spieltage vor dem Ende der Saison haben die Grün-Weißen sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, der erste direkte Abstiegsrang ist genauso weit entfernt. Theoretisch kann Werder den Klassenerhalt schon vor der Partie beim Tabellendritten am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) sicher haben, wenn Stuttgart und Bochum zuvor ihre Partien verlieren.
Und doch ist es um die Laune von Werder-Trainer Ole Werner nicht zum Besten bestellt. Denn im Saisonendspurt haben die Bremer auf einmal mit Personalsorgen zu tun, von denen sie in dieser Spielzeit bislang weitgehend verschont geblieben sind. In Leipzig droht der Ausfall von gleich drei Stammspielern, was der kleine Werder-Kader nur schwer auffangen kann.
Allen voran Top-Torjäger Niclas Füllkrug wird den Norddeutschen weiter wegen Problemen an der Wade fehlen, die ihm schon seit einigen Wochen zu schaffen machen. „Er hat nach wie vor Probleme, sobald die Bewegungen dynamischer werden“, sagte Werner am Freitag. „Hinzu kommt, dass er diese Woche auch noch krank war, das hat auch nicht geholfen.“
Werner hat aber Hoffnung, dass der 30 Jahre alte Füllkrug in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommt. „Es ist eine Frage von Zeit. Aber wir hoffen, dass es noch einmal reicht“, sagte der 35-Jährige. Vielleicht schon für das Heimspiel gegen den 1. FC Köln am 20. Mai. Danach geht es für Werder am letzten Spieltag zu Union Berlin. Ob Füllkrug über die Saison hinaus an der Weser bleibt, ist ungewiss. Hat der Nationalspieler sein letztes Spiel für die Bremer also am 8. April beim 2:2 in Mainz bereits gemacht? „Ich hoffe nicht“, sagte Werner. Doch Fragezeichen bleiben.
In Leipzig wird bei Werder vor allem die Personallage in der Defensive prekär. Für Amos Pieper ist die Saison beendet, der Verteidiger muss am Sprunggelenk operiert werden. Zudem droht Milos Veljkovic auszufallen. Der serbische Nationalspieler hat Leistenbeschwerden und konnte am Freitag nicht mit dem Team trainieren.
Und so reist der Aufsteiger als großer Außenseiter zum Pokalfinalisten. „Leipzig ist eine Top-Mannschaft mit viel individueller Qualität auf allen Positionen“, sagte Werner. „Für uns geht es darum, gut zu verteidigen. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen, unsere Chancen suchen und effektiv sein“, forderte der Werder-Coach.
So wie zuletzt beim knappen 1:2 gegen Bayern München am vergangenen Samstag. „Wir hatten in fast jedem Spiel in diesem Jahr die Chance Punkte zu holen, wenn die Mannschaft dranbleibt“, sagte Werner. Und genau das fordert er auch am Sonntag.