KI-Nutzung Wieler warnt vor Folgen von Etatkürzungen in Wissenschaft
US-Präsident Donald Trump will in seinem Land Gelder für die Wissenschaft zusammenstreichen. Der ehemalige RKI-Chef warnt vor drohenden Folgen für die internationale Wissenschaft.

Potsdam - Der ehemalige Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, warnt vor den Auswirkungen der angekündigten Einkürzungen des Wissenschaftsetats in den Vereinigten Staaten. „Die Freiheit der Wissenschaft ist Grundlage von Innovationen, dies gilt auch für das Gesundheitswesen“, sagte Wieler laut einer Mitteilung bei einem Treffen von Vertretern aus der Gesundheitswissenschaft, Politik und Wirtschaft in Potsdam.
Wieler: Innovationen stehen auf dem Spiel
Wenn diese Freiheit genommen werde, „dann stehen notwendige Innovationen auf dem Spiel“. Die Wissenschaftler in Universitätskrankenhäusern in den USA erlebten eine solche Einschränkung.
US-Präsident Donald Trump hatte die Kürzung von finanziellen Mitteln in mehreren Wissenschaftseinrichtungen angekündigt. Einigen Forschungsprojekten wurden bereits die Mittel entzogen.
HPI wirbt für stärkeren KI-Einsatz in Gesundheitswesen
Wieler warb zudem für eine weitergehende Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen. „Wir können präziser und schneller analysieren“, betonte Wieler. Nach der Analyse könne man schneller und präziser informieren. Und auch schneller „präventiv intervenieren“, betonte Wieler, der mittlerweile bei dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam beschäftigt ist.
Bereit konkrete Projekte in der Umsetzung
Das HPI will etwa mit Hilfe Künstlicher Intelligenz die Aufnahme der Patienten und die Betten-Belegung in Krankenhäusern verbessern. Seit einigen Wochen läuft dazu ein Modellprojekt am Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann (EvB). Es soll künftig mit einem KI-Modell erweitert werden, das anhand von Algorithmen das mögliche Patientenaufkommen und die Zahl verfügbarer Betten vorhersagen soll, wie HPI-Forscherin Anna-Juliane Schmachtenberg erklärte. Auch Wetterdaten und Informationen des Robert Koch-Instituts sollen eingesetzt werden.
Am HPI findet noch bis zum Donnerstag eine Konferenz mit internationalen Experten im Bereich digitale Gesundheit statt. Im Zentrum stehen unter anderem die digitalen Transformationen des Gesundheitswesens und die angekündigten Einschnitte an US-Hochschulen durch die US-Administration unter Donald Trump.