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Kaufhäuser Wirtschaftsminister hat Hoffnung für Galeria-Standorte

Auch in Niedersachsen sind mehrere Städte von geplanten Schließungen bei Galeria-Kaufhäusern betroffen. Die Landesregierung führt nun Gespräche, um die Auswirkungen einzudämmen. Besonders für einen Standort äußerte sich der Wirtschaftsminister optimistisch.

Von dpa 14.04.2023, 18:50
Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof in Hannover stehen bei einem Streik vor der Filiale am Hauptbahnhof.
Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof in Hannover stehen bei einem Streik vor der Filiale am Hauptbahnhof. Julian Stratenschulte/dpa

Hannover - Wirtschaftsminister Olaf Lies hat Hoffnung für den Erhalt der niedersächsischen Standorte der insolventen Handelskette Galeria Karstadt Kaufhof. „Gerade Braunschweig, Celle und Hildesheim sind allesamt Einkaufsstädte, die sich zukunftsfähig entwickelt haben und in denen Kaufkraft vorhanden ist“, sagte der SPD-Politiker am Freitagabend nach Gesprächen mit den betroffenen Kommunen, Gewerkschaften, Betriebsräten und Unternehmen.

Ein Sanierungsplan für Galeria Karstadt Kaufhof sieht bundesweit die Schließung von 47 der 129 Filialen vor. Dies würde nach Unternehmensangaben den Verlust von etwa 4000 Arbeitsplätzen bedeuten. In Niedersachsen sind davon Celle, Braunschweig und Hildesheim betroffen. Auch die Bremer Filiale steht vor dem Aus. In Celle soll das Geschäft zum 30. Juni schließen, an den anderen drei Standorten zum 31. Januar 2024. Das Haus in Oldenburg sollte zunächst auch geschlossen werden, dies konnte wegen Zugeständnissen der Vermieter verhindert werden.

„Nach dem Gespräch habe ich große Hoffnung für den Standort Braunschweig, denn hier scheinen die Beteiligten kurz vor einer Einigung zu stehen“, sagte der Minister. Es müsse eine Entscheidung getroffen werden, um Klarheit für die Mitarbeitenden zu schaffen. Auch für die beiden anderen Standorte habe er noch immer Hoffnung.

Regionalministerin Wiebke Osigus (SPD) sagte: „Die Galeria-Kaufhäuser sind seit Jahrzehnten wichtige Ankerpunkte unserer Innenstädte.“ Die Innenstadt der Zukunft brauche Vielfalt. Dazu gehöre unbedingt der Handel, aber nicht ausschließlich. „Es geht auch um nicht kommerzielle Begegnungsorte, um Orte zum Leben, Lernen, Produzieren, Arbeiten und zum Wohlfühlen.“

Lies sagte vor den Gesprächen, es solle um eine Bestandsaufnahme und Perspektiven für die Filialen, Unterstützungsangebote für die Beschäftigten sowie Entwicklungspotenziale der Immobilien und Innenstädte gehen. Lies erläuterte, er erwarte, dass auch das Unternehmen diesen Prozess konstruktiv begleitet. Dabei brauche es langfristige Perspektiven. Trotz umfassender Staatshilfen sei es dem Unternehmen bisher nicht gelungen, das „in die Jahre gekommene Warenhaus-Konzept“ zu modernisieren.

„Das hat viel Reputation, Kundschaft und Vertrauen gekostet. Deshalb müssen wir parallel zu den aktuellen Gesprächen mit voller Energie das Vermitteln neuer Jobs für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehen“, sagte der Minister. Für den Fall von Schließungen arbeite man zudem an Konzepten für eine innovative Weiterentwicklung der Immobilien für eine attraktive Innenstadt. Angesichts der Lage und Größe der Gebäude sei dabei viel Kreativität gefragt, sagte Lies.