Bevölkerung Wohnen im Alter: Elbe-Elster und Nordsachsen kooperieren
Die Bevölkerung Brandenburgs und Sachsens wird älter. Was tun die Kommunen, um altersgerechte Wohnangebote zu schaffen? Die Seniorenbeauftragten der Länder schauen sich vor Ort um.
Potsdam - Studien belegen den Wunsch der meisten älteren Menschen, so lange wie möglich selbstbestimmt zu leben oder mindestens weiter im gewohnten Umfeld zu bleiben: Im Landkreis Nordsachsen und dem Brandenburger Landkreis Elbe-Elster wollen Akteure älteren Menschen dies anbieten. Über ein entsprechendes Kooperationsprojekt haben sich die Landesseniorenbeauftragten beider Länder am Donnerstag nach Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums in Torgau (Nordsachsen) informiert. Dort wird, wie auch im Nachbarlandkreis Elbe-Elster, an einer altersgerechten Kommune gearbeitet.
Bei dem länderübergreifenden Projekt geht es demnach um eine „altersfreundliche Wohnraumanpassung“, das das Ziel verfolgt, das Versorgungsangebot in diesem Bereich zu optimieren und weiterzuentwickeln. Das Projekt wird durch die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) fachlich begleitet. Unterstützt wird es mit Fördermitteln des Europäischen Fonds für ländliche Entwicklung (ELER) und des LEADER-Programms im Land Brandenburg sowie im Freistaat Sachsen unterstützt.
Eine Wohnung möglichst ohne Barrieren sei wesentliche Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben im Alter, heißt es von den Beteiligten zum Projekt. In vielen Fällen sei das Zuhause für ältere Menschen mit körperlichen Einschränkungen nicht geeignet. Die Anpassung des Wohnraums durch Hilfsmittel, Umorganisation oder bauliche Maßnahmen eröffne Betroffenen Chancen für das selbstständige Wohnen. Zudem könne häuslichen Unfällen und verfrühten Umzügen in ein Pflegeheim vorgebeugt werden.
Wieder einmal zeige sich, dass die Kommunen selbst Motor dieser Entwicklung sind, stellte Brandenburgs Seniorenbeauftragter Norman Asmus fest. Diese Entwicklung fachlich zu flankieren, beratend zu begleiten und finanziell zu unterstützen, sei Aufgabe der Landesebene. Dafür sorge auch der „Pakt für Pflege“ des Landes.
Die sächsische Seniorenbeauftragte Christiane Schifferdecker sagte, ihr werde immer wieder berichtet, dass gute Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter als vielfacher Wunsch aus den Kommunen komme. „Die Erkenntnisse und Erfahrungen der Akteurinnen und Akteure möchten wir als gutes Beispiel auch in den anderen Regionen unseres Bundeslandes bekannt machen.“