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Raffinerie Woidke fordert Unterstützung vom Bund für PCK

Die PCK-Raffinerie ist wichtig für die Versorgung des Nordostens mit Sprit. Doch sie schreibt rote Zahlen. Brandenburgs Regierungschef Woidke setzt auf die künftige Bundesregierung.

Von dpa 25.03.2025, 17:43
Die PCK-Raffinerie versorgt große Teile des Nordostens Deutschlands mit Treibstoff.
Die PCK-Raffinerie versorgt große Teile des Nordostens Deutschlands mit Treibstoff. Patrick Pleul/dpa

Schwedt/Oder - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) fordert von der künftigen Koalition im Bund Unterstützung für eine sichere Zukunft der PCK-Raffinerie in Schwedt. Die neue Bundesregierung müsse für Versorgungssicherheit und für Beschäftigungssicherheit sorgen, sagte Woidke dem „Nordkurier“. Er hält eine höhere Auslastung für nötig. „Wir haben derzeit eine etwa 80-prozentige Auslastung. Damit schreibt das PCK keine schwarzen Zahlen und das ist auf Dauer nicht gut.“ Union und SPD beraten derzeit über eine gemeinsame Koalition auf Bundesebene. 

Der Standort müsse außerdem so vorangebracht werden, dass es auch in 10 bis 15 Jahren eine Zukunft für PCK gebe, wenn es wegen der Elektrifizierung im Verkehrsbereich weniger Nachfrage nach Rohölprodukten gebe, sagte Woidke. „Die Grundsatzentscheidungen der Bundesregierung sind gefallen, aber es muss auch die Entscheidung der Gesellschafter geben, beispielsweise zum Bau der Pipeline nach Rostock. Das Geld ist da: Es sind 400 Millionen Euro dafür reserviert. Das ist eine Möglichkeit, um die Auslastung zu verbessern.“ 

Der SPD-Politiker bekräftigte seine Haltung zur Rückkehr zu russischem Öl unter Bedingungen. „Solange es aus gutem Grund Sanktionen gegen Russland gibt, weil der Angriffskrieg gegen die Ukraine weitergeht, könnte der Import von kasachischem Rohöl verstärkt werden“, sagte Woidke. „Wenn der Krieg zu Ende ist und es einen dauerhaften Frieden gibt, wenn die russische Seite ein verlässlicher Partner werden sollte, der sie momentan nicht ist, (...) ist es sicher vorstellbar, auch wieder Stück für Stück zu normalen Handelsbeziehungen mit Russland zu kommen.“ Deutschland müsse aber unabhängiger von Energieimporten werden. 

PCK versorgt weite Teile des Nordostens und Berlin mit Sprit, Heizöl, Kerosin und anderen Raffinerieprodukten. Früher verarbeitete die Großraffinerie nur russisches Öl aus der Pipeline Druschba. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine entschied die Bundesregierung, ab 2023 auf russisches Pipeline-Öl zu verzichten. Die Raffinerie stellte auf andere Quellen um. Der Bund hat die Kontrolle über die deutschen Tochtergesellschaften des russischen Staatskonzerns Rosneft und ihre Anteile an PCK.