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Gesundheitsversorgung Zahl der ausländischen Ärzte in Thüringen auf Höchstwert

Ohne Mediziner aus dem Ausland könnte so manches Krankenhaus den Betrieb einstellen. Ihre Zahl steigt in Thüringen - wie auch die Gesamtzahl der Ärzte.

Von dpa 05.02.2025, 05:00
Die Zahl der in Thüringen tätigen Ärzte hat sich erhöht. (Symbolfoto)
Die Zahl der in Thüringen tätigen Ärzte hat sich erhöht. (Symbolfoto) Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Jena - In Thüringen arbeiten so viele Ärzte aus dem Ausland wie noch nie. Ende 2024 waren 1.927 ausländische Ärzte im Freistaat tätig, wie die Landesärztekammer auf Anfrage mitteilte. Dies ist laut Kammer ein neuer Höchstwert. Ein Jahr zuvor waren es 1.793 Mediziner. Die große Mehrheit – 1.504 – arbeitet demnach in Krankenhäusern, das ist mehr als ein Viertel des ärztlichen Klinikpersonals in Thüringen. Hauptherkunftsland ist Syrien. Von dort kommen 364 Mediziner. Stark vertreten ist auch Osteuropa, vor allem Rumänien (216). Aus der Ukraine stammen 73 der bei der Kammer gemeldeten nicht deutschen Mediziner.

Mehr Klinikärzte - zugleich mehr Teilzeitarbeit

Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren insgesamt 9.929 Ärzte in Thüringen berufstätig, auch das ist ein Anstieg (2023: 9.752). Er kommt vor allem durch mehr Ärzte in den Krankenhäusern zustande – wobei zugleich der Trend zu mehr Teilzeitarbeit anhalte, wie es hieß. 5.613 Mediziner arbeiteten in Krankenhäusern, 3.760 in der ambulanten Versorgung, also Arztpraxen und medizinischen Versorgungszentren. Der öffentliche Gesundheitsdienst beschäftigte 250 Ärzte.

In der ambulanten Versorgung erhöhte sich die Ärztezahl minimal um sechs. Hier zeigen sich seit Jahren Lücken etwa bei Hausärzten, Patienten klagen über teils lange Wartezeiten auf Facharzttermine. Im August 2024 etwa waren laut Website der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen 112 Hausarztstellen vakant, vor allem im Raum Eisenach, in Gera und Umgebung und in der Region Hildburghausen.

2018 waren im Freistaat noch 43 Hausarztstellen offen, wie aus Zahlen der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (BSW) hervor geht. „Die Krankenkassen werden immer teurer, aber die Grundversorgung wird immer mieser. Gerade auf dem Land und für Ältere ist das eine dramatische Entwicklung“, hatte Wagenknecht kritisiert.