Soziales Zusätzliche Plätze im Vollzug für psychisch kranke Täter
Lochow - Der Maßregelvollzug für suchtkranke und psychisch kranke Straftäter in Sachsen-Anhalt ist überbelegt - nun ist eine Erweiterung in der Außenstelle Lochow in Sicht. Es soll ein neuer Stationsbau mit 20 Patientenzimmern entstehen, teilte die Betreibergesellschaft Salus gGmbH am Mittwoch mit. Die Baugenehmigung sei beantragt, sobald die baurechtlichen Voraussetzungen vorliegen, sollen die Arbeiten beginnen. Das anderthalbgeschossige Gebäude mit einer Grundfläche von 85 mal 15 Metern entstehe in Modulbauweise. Die Fertigstellung des mit 18,4 Millionen Euro veranschlagten Projekts werde für das erste Quartal 2024 erwartet.
Es sollen etwa 40 neue Mitarbeiter gewonnen werden, die zusätzlich benötigt werden. Derzeit hat die Maßregelvollzugsabteilung Lochow rund 130 Beschäftigte von Medizinern und Pflegekräften bis zu Sozialarbeitern, Ergotherapeuten und Wachschutz.
Baumaßnahmen laufen auch in Uchtspringe und Bernburg, wo ebenfalls verurteilte Straftäter untergebracht sind, die aufgrund ihrer Sucht oder psychischen Erkrankungen therapiert werden sollen und nicht ins Gefängnis müssen. Die Gerichte haben in den zurückliegenden Jahren immer mehr Straftäter in den Maßregelvollzug geschickt, der aus allen Nähten platzt. Weil die Patienten beispielsweise immer häufiger mehrere Suchterkrankungen und psychische Probleme mitbringen, dauern die Aufenthalte auch länger.
Der Maßregelvollzug in Uchtspringe etwa hat eine Kapazität von 264 Plätzen, von denen 76 auf Lochow entfallen. Untergebracht sind laut der Salus gGmbH derzeit insgesamt 305 Personen.