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Weihnachten 2. Weihnachtstag am 26.12.: Was steckt hinter dem Fest?

In christlichen Ländern hat das Weihnachtsfest eine wichtige Bedeutung. Doch oft wird vergessen, welcher Sinn hinter den Feiertagen steht. Wir erklären, warum der zweite Weihnachtstag am 26. Dezember weltweit so besonders ist.

Von Arne Birger Jeske Aktualisiert: 16.01.2024, 10:08
Der zweite Weihnachtstag ist ein besonderer Tag in der christlichen Kultur. Außerdem ist er fast allen EU-Ländern ein gesetzlich verankerter Feiertag.
Der zweite Weihnachtstag ist ein besonderer Tag in der christlichen Kultur. Außerdem ist er fast allen EU-Ländern ein gesetzlich verankerter Feiertag. Symbolbild: IMAGO / Bihlmayerfotografie

Magdeburg - In vielen europäischen Ländern hat der zweite Weihnachtsfeiertag eine religiöse Bedeutung. Der 26. Dezember ist in Deutschland und fast ganz Europa ein gesetzlich anerkannter Feiertag der Kirche. Allerdings gibt es auch hierbei kleine Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten.

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Was feiern wir am 2. Weihnachtstag?

Am 26. Dezember wird unter Christen gefeiert, dass Gott menschlich wurde und zu Ihnen auf die Erde kam. Bei den Katholiken ist der zweite Weihnachtstag obendrein dem heiligen Stephanus gewidmet. Stephanus war ein Diakon (Diener Gottes) der Jerusalemer Urgemeinde, der für sein Bekenntnis zu Jesus Christus gesteinigt wurde. Dadurch wurde er zum ersten Märtyrer überhaupt.

 
Umfrage auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt: Wie verbringen die Magdeburger ihre Weihnachtseinkäufe, das Fest und was wünschen sie sich für das neue Jahr. (Kamera: Thomas Schulz, Schnitt: Christian Kadlubietz)

Warum ist der 2. Weihnachtstag ein Feiertag?

Bei den Protestanten gilt der 26. Dezember darüber hinaus als ein von Martin Luther eingeführter Feiertag. Vor Luthers Reformation gab es in den einzelnen deutschen Herrschaftsgebieten keine geregelte Anzahl an Weihnachtsfeiertagen.

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Manche Herrschaftsgebiete feierten nur einen Weihnachtstag, während andere fünf Tage zelebrierten. Luther vereinheitlichte die Feiertage auf zwei Weihnachtstage für ganz Deutschland.

Hat man am 2. Weihnachtstag frei?

Da Weihnachten in Deutschland und fast der gesamten Europäischen Union ein gesetzlich eingetragener Feiertag ist, haben Arbeitnehmer frei. 

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Wird am 26. Dezember gearbeitet?

Allerdings kann es je nach Berufsbranche auch hier Ausnahmen geben. Diese Ausnahmen stehen im Arbeitnehmergesetz unter Paragraf 10. Branchen wie Rettungsdienste, Pflegedienste, Feuerwehr, Gastronomie, Verkehrsbetriebe und die Landwirtschaft arbeiten auch an Weihnachten. Oft erhalten Arbeitnehmer dafür Zuschläge und Ausgleichstage.

 
Heiligabend bedeutet für viele ganz klar: Kartoffelsalat mit Würstchen, danach die Versammlung am Weihnachtsbaum und dann werden die Geschenke ausgepackt. Aber längst nicht bei jedem, sieht es am 24. Dezember so aus. Eine Umfrage auf dem Weihnachtsmarkt in Halle. (Kamera: David Behrendt, Bericht: Anna Lena Giesert

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Wie feiert man den 2. Weihnachtstag?

Der 2. Weihnachtsfeiertag wird in Deutschland zumeist mit der ganzen Familie gefeiert. Hierbei blickt man zusammen auf die Vorfeiertage zurück und lässt Weihnachten ausklingen. Zum Essen gibt es oft die Reste der Vortage und man zündet zum letzten Mal die Kerzen des Tannenbaums an.

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Warum ist der englische 2. Weihnachtstag auch als "Boxing Day" bekannt?

Im englischsprachigen Raum des Commonwealth wird der 2. Weihnachtsfeiertag auch "Boxing Day" genannt. Das hängt damit zusammen, dass die Arbeiter am diesem Tag von ihrem Arbeitgeber ein kleines Geschenk in einer Schachtel, also einer "Christmas Box", bekommen. Im Commonwealth ist der "Boxing Day" ein anerkannter Feiertag, auch bekannt als "Bank Holiday". Nur in Südafrika wird der 2. Weihnachtsfeiertag "The Day of Goodwill" genannt.

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Wie wird der 26. Dezember in den USA gefeiert?

In den Vereinigten Staaten ist der 26. Dezember für viele Afroamerikaner der Beginn des Kwanzaa-Festes. Kwanzaa wurde vom Black Power-Aktivisten Maulana Karenga entwickelt und wird bis zum 1. Januar gefeiert. Das Fest, dass in den Jahren 1966 und 1967 gegründet wurde, beinhaltet kulturelle, praktische und weltanschauliche Elemente aus unterschiedlichen afrikanischen Erntezeremonien.

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Kwanzaa wurde von Karenga extra in die Zeit des christlichen Weihnachtsfestes gelegt. So wollte er die Einheit der afrikanischen Menschen dem Christentum gegenüberstellen, die für die Kolonisation und Sklaverei mit verantwortlich waren.

2. Weihnachtstag: Slowenischer Unabhängigkeitstag am 26. Dezember

In Slowenien wird am 26. Dezember der Tag der Unabhängigkeit und Einigkeit gefeiert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Demokratische Föderative Volksrepublik Jugoslawien gegründet, in dem Slowenien nur ein Teilrepublik war. Am 23. Dezember 1990 wurde das slowenische Volk befragt, ob es sich von Jugoslawien loslösen will, was eindeutig mit "Ja" beantwortet wurde.

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So erfolgte am 25. Juni 1990 die Unabhängigkeitserklärung Sloweniens. Am 26. Dezember 1990 gab das slowenische Parlament das offizielle Resultat der Volksbefragung bekannt, was deswegen jährlich gefeiert wird.

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Wren Day am 2. Weihnachtstag in Irland

In Irland wird traditionell am 26. Dezember der "Wren Day" gefeiert. Wren steht für den Vogel Zaunkönig, der in der irische Mythologie eigentlich ein hohes Ansehen hatte.

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Als vor über 1000 Jahren die Wikinger die Insel eroberten, wollten die Iren einen Überraschungsangriff starten. Der Plan, die Wikinger im Schlaf zu überraschen und zu vertreiben schlug aber fehl, da die Nordmänner vorher von Zaunkönigen geweckt wurden. Seitdem wird der Zaunvogel in Irland als Teufelsvogel angesehen.

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Am Wren Day wird der Zaunvogel deswegen symbolisch aufgespießt. Bei dem Fest ziehen die Wren Boys mit mit Kostümen aus Stroh, Masken, Hüten und bunten Gewändern durch die Straßen. Hierbei bitten sie um Spenden für wohltätige Zwecke und musizieren dabei. Der Wren Day ist außerdem das keltische Gegenstück zum christlichen Stephanstag.