Ackerpreise Boden als Luxusgut
In Zeiten der Nullzinspolitik ist Ackerland zum rentablen Anlagebobjekt geworden.
Seit zehn Jahren steigen in Sachsen-Anhalt die Preise für Ackerland. Mittlerweile ist landwirtschaftlicher Boden so wertvoll wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Die gestiegenen Preise legen die Besitzer der Flächen auf die Bauern um: Seit Jahren klettern auch die Pachtgebühren nach oben. Viele Bauern verzweifeln, denn mit den Erträgen der Felder lassen sich die Kosten längst nicht mehr einspielen. Und auch beim Erwerb von neuen Flächen bleiben immer mehr Landwirte auf der Strecke: In Zeiten der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank ist Ackerland zum rentablen Anlagebobjekt geworden. Bieten branchenfremde Investoren um Flächen mit, geht den einheimischen Bauern schnell die Puste aus. Boden ist ein Luxusgut.
Sachsen-Anhalts Landesregierung muss gegensteuern. Dabei kann es nicht darum gehen, den Verkaufsprozess von landwirtschaftlichen Flächen in Gänze zu überwachen. Ein erster Schritt muss aber sein, windige Spekulanten aus den Bieterverfahren auszuschließen.