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Fossilien in Sachsen-Anhalt Spektakulärer Fund im Geiseltal: Knochen gehören zu seltenem Urvogel

Ein Fossil aus der Geiseltalsammlung in Halle hat sich nach einer genauen Analyse als seltener Schädel eines Laufvogels herausgestellt. Das Fundstück stammt von Diatryma, einem urzeitlichen Vogel, der vor 45 Millionen Jahren durch die Sumpflandschaft des Geiseltals streifte.

Von DUR/fp Aktualisiert: 23.01.2025, 12:55
Das rekonstruierte Skelett des ausgestorbenen, flugunfähigen Riesenvogels Diatryma steht in der Geiseltal-Sammlung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Das rekonstruierte Skelett des ausgestorbenen, flugunfähigen Riesenvogels Diatryma steht in der Geiseltal-Sammlung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Foto: picture alliance/dpa/Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg/Markus Scholz

Halle (Saale). - Ein spektakulärer Fund aus dem Geiseltal sorgt für Aufsehen in der Paläontologie. Ein Fossil, das vor rund 70 Jahren bei Braunkohlegrabungen geborgen wurde, entpuppt sich als Schädel des urzeitlichen Laufvogels Diatryma. Zunächst war das Fossil als Überrest eines Krokodils identifiziert worden.

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Erst durch die Arbeit von Michael Stache, Präparator am Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle (MLU), kam die wahre Herkunft des Fossils ans Licht.

Tropischer Sumpf: Das Geiseltal vor 45 Millionen Jahren

Das Geiseltal in Sachsen-Anhalt war vor etwa 45 Millionen Jahren eine tropisch-warme Sumpflandschaft. Hier lebten neben urzeitlichen Tapiren, Pferden und Krokodilen auch riesige flugunfähige Vögel wie die Diatryma. Mit einer Höhe von etwa 1,40 Metern und einem beeindruckend großen Schnabel war diese Vogelart die größte in diesem Lebensraum.

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Der Fund gilt als außergewöhnlich, da weltweit bislang nur ein weiterer vollständiger Diatryma-Schädel bekannt ist, der im American Museum of Natural History in den USA aufbewahrt wird.

Bedeutende Rolle der Geiseltal-Sammlung für die Forschung

Die Geiseltal-Sammlung, die rund 50.000 Objekte umfasst, bleibt eine wichtige Ressource für die Paläontologie. Obwohl die Ausgrabungen längst abgeschlossen sind, ziehen die Bestände weiterhin Forschende aus aller Welt an.

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