Ausflugsziele Die schönsten unbekannten Orte im Harz
Warum in die Ferne schweifen? Besondere Erlebnisse lauern im Harz überall. Vor allem jenseits der Touristenpfade.
Halberstadt l Man muss nicht das Land verlassen, um neue Welten zu entdecken. Was einst Domäne von besonders Heimatverbundenen und Reisemuffeln war, hat sich im Zuge der Pandemie zu einem Massenphänomen entwickelt. Auch im Harz entdecken immer mehr Menschen die Vorzüge der eigenen Region neu.
Doch auch wenn das Glück sprichwörtlich vor der Haustür liegt, hat der massenhafte Tagestourismus seine Schattenseiten: Überfüllte Rodelpisten, Gedränge auf den Wanderwegen, Verkehrschaos, schlechte Laune. Damit die Sehnsucht nach der Auszeit vom Alltag kein frommer Wunsch bleibt, lohnt es sich, die ausgetretenen touristischen Pfade einmal zu verlassen und Neuland zu betreten. Denn unentdeckte Perlen gibt es im Harz zuhauf.
Hier eine Auswahl der schönsten unbekannten Orte im Harz:
Gleich zwei Stationen der Harzer Wandernadel befinden sich auf dieser ruhigen Wanderstrecke. Doch nicht nur Stempelsammler kommen auf ihre Kosten: Die Tour lockt mit schöner Landschaft und bietet spektakuläre Aussichten wie den Blick von der Ruine Trageburg auf die Rappbode-Vorsperre. Mit etwas Glück treffen Wanderer am Wegesrand auf schottische Hochlandrinder.
Die Domstadt ist vielen für ihre Kunstschätze und die zahlreichen Kirchen bekannt. Doch mit den Spiegelsbergen gibt es hier auch einen der ersten Landschaftsgärten, die in Deutschland angelegt wurden. Bei einem Spaziergang an der frischen Winterluft lassen sich Höhepunkte wie das Jagdschloss mit Riesenweinfass von 1594, den Aussichtsturm Belvedere und die Eremitage erkunden. Die Terrasse am Jagdschloss bietet eine tolle Aussicht auf die charakteristische Silhouette Halberstadts.
Der Blaue See ist ein malerisches Gewässer unweit der Bundesstraße 27 zwischen Hüttenrode und Rübeland. Seine Entstehung verdankt der See der Stilllegung des Steinbruchs Garkenholz nach dem Zweiten Weltkrieg. An drei Seiten des Blauen Sees bilden weiße, steil in die Tiefe stürzende Kalksteinwände einen spannenden Kontrast zum Wasser, das zwischen leuchtendem Azurblau und tiefem Smaragdgrün changiert. Kein Wunder, dass der Blaue See bereits in mehreren Filmen als Kulisse diente.
Der Landschaftspark umrahmt die spätbarocke Schlossanlage Ballenstedts und ist ein eindrucksvolles Gartenkunstwerk des 18. und 19. Jahrhunderts. Auf 29 Hektar Gesamtfläche finden Besucher hier Ruhe und Entspannung in historischer Umgebung. Sehenswert sind die fünf Wasserbassins im Stil italienischer Villengärten, die sanierte Schlossmühle und der gusseiserne Löwe von Gottfried Schadow.
Wer im Harz echte Alpenstimmung erleben will, findet diese am Hamburger Wappen bei Timmenrode. Der spektakulärste Abschnitt der Teufelsmauer mit seinen drei unverwechselbaren Felsen ist zwar mittlerweile bei vielen Naturliebhabern bekannt – abends, kurz vor Sonnenuntergang, hat man das Hamburger Wappen aber manchmal noch ganz für sich alleine. Dann kann man hier auch das Alpenglühen erleben, jenes besondere Licht bei Sonnenauf- und -untergang, wie es sonst nur im Hochgebirge vorkommt.
Der ehemalige Mühlenteich befindet sich im Nordwesten von Blankenburg, unweit des Klosters Michaelstein. An dem idyllischen Staugewässer, das von einem schmalen Waldstreifen umgeben ist, finden Ausflügler in stressigen Zeiten Ruhe und Entspannung. Eine Besonderheit des Gewässers sind die dort lebenden Sumpfbiber, die nicht nur putzig anzuschauen sind, sondern auch als sehr zutraulich gelten.