Axt-Mord Rosen auf dem Bett der Toten
34-Jähriger soll seine Freundin mit einer Axt ermordet haben. Die stark verweste Leiche wurde erst nach sieben Wochen gefunden.
Magdeburg l Als Kriminalisten und der Rechtsmediziner im Magdeburger Stadtteil Neue-Neustadt am 6. März dieses Jahres die Wohnung einer 47-Jährigen betreten, bietet sich ihnen ein grausames Bild: Im Einzelbett des Schlafzimmers liegt die Leiche der Frau, mit mehreren Lagen Bettzeug zugedeckt. Darauf ist eine Schicht Rosen verteilt. Neben dem Bett lehnt eine blutige Axt.
Die Tote ist bereits zum Teil stark verwest. Rechtsmediziner Knut Brandstädter geht von „mehreren mit erheblicher Wucht ausgeführten Hieben“ durch die Axt aus. Der Kopf der Frau wurde von mindestens acht Schlägen mit der scharfen Seite der Klinge zertrümmert. Die Tat soll bereits am 21. Januar gewesen sein.
Angeklagt für dieses Verbrechen ist der 34-jährige Manuel R. Gegen ihn hat am Montag der Prozess am Magdeburger Landgericht begonnen. Staatsanwältin Sylvia Lerch wirft ihm Mord vor, weil er das Opfer mit den Schlägen heimtückisch überrascht haben soll, als es schlief. Die Frau habe keine Möglichkeit gehabt, sich zu verteidigen. Das Opfer und der ehemalige Hooligan mit dem Spitznamen „Knüterich der Wüterich“, wie er sich in seinem Facebook-Profil nennt, haben sich laut Anklage in einer Therapieeinrichtung für Drogen- und Alkoholkranke kennengelernt.
Über viele Jahre hatte der Angeklagte bereits ein Suchtproblem, sagte der psychiatrische Gutachter, der mit dem Angeklagten bereits für sein Gutachten gesprochen hat. Nach seinen Angaben konsumierte der Angeklagte vor allem Crystal Meth und Cannabis. Dem Psychiater sagte der Angeklagte auch, dass er „Schuld auf sich geladen“ habe und sich deshalb schon selbst töten wollte. Er sei nach der Tat im Januar noch mehrere Male in der Wohnung gewesen und habe dort die Blumen auf dem Bett platziert. Außerdem klebte er auch die Türen ab. Er habe sich immer wieder stellen wollen. Zur Tat selbst sagte er aber nichts.
Auch zum Prozessauftakt schweigt der Angeklagte. Seine Verteidigerin Julia Hartwig schloss aber nicht aus, dass sich ihr Mandant noch äußern werde. Dann werden möglicherweise auch die Hintergründe der Tat zur Sprache kommen.
Manuel R. war wegen einer sechstägigen Ersatz-Freiheitsstrafe Anfang März festgenommen worden. Dabei offenbarte er sich der Polizei. Er empfing die Ermittler in der JVA Burg und schickte sie in die Wohnung. Dort fanden die Ermittler auch die Leiche. Vorbestraft ist der Mann unter anderem wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.
Der Mord-Prozess wird am Freitag fortgesetzt.