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Badesaison und Corona: Trainingsumstellung

Der Sommer steht vor der Tür und die Freibäder starten in Kürze in die Saison. Rettungsschwimmer müssen in der Corona-Krise ihr Training umstellen, sind aber nach eigenen Angaben gut vorbereitet. Demnach gibt es andere Sorgen.

24.05.2020, 08:06
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Magdeburg (dpa/sa) - Weil Schwimmbäder wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind, haben sich die Rettungsschwimmer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) anders als üblich auf die Badesaison vorbereitet. Statt Trainings im Wasser hätten sie sich seit März mit Joggen, Radfahren oder Online-Sportkursen fit gehalten, sagte Andreas Lehning, Vizepräsident des DRK-Landesverbandes Sachsen-Anhalt und Vorsitzender der Wasserwacht Magdeburg am Wochenende. "Das ist natürlich schade, ändert aber nichts an den Fähigkeiten unserer Wasserwacht-Mitglieder, die sehr gut ausgebildet sind und Erfahrung in der Wasserrettung haben", sagte Lehning, der selbst aktiver Rettungsschwimmer ist.

Seit Sport in Kleingruppen wieder möglich sei, würden sich die ehrenamtlichen Helfer auch zu gemeinsamen Trainingseinheiten verabreden. "Die Freibäder können am 28. Mai öffnen", sagte Lehning. "Wir sind gut vorbereitet." Im DRK-Landesverband sind den Angaben zufolge rund 1000 ausgebildete Rettungsschwimmer engagiert. Insgesamt zähle die Wasserwacht in Sachsen-Anhalt mehr als 2400 Mitglieder.

Sorgen mache ein anderer Aspekt. "Wegen der Schwimmbad-Schließungen mussten auch die Schwimmkurse von Kindern ausgesetzt werden", sagte Lehning. Das bedeutet: Keine Prüfungen für das Frühschwimmerabzeichen "Seepferdchen". "Ich rechne daher in diesem Jahr mit mehr Nichtschwimmern." Er appellierte an die Eltern, beim Baden mit Kindern besonders vorsichtig und aufmerksam zu sein. "Das gilt für das Meer, den See, das Freibad und auch für den eigenen Pool oder das kleine Planschbecken, das für Kleinkinder zur Gefahr werden kann."

Grundsätzlich fehlten für Ausbildung und Training der ohnehin zu wenigen Rettungsschwimmer und für Kinder-Schwimmkurse die Bäder. "Es gibt gerade in ländlichen Gebieten ein Schwimmhallensterben", sagte Lehning. Weite Wege seien eine logistische Herausforderung für die Beteiligten. Der Mangel an Rettungsschwimmern resultiere aber auch aus immer höheren Kosten, die Vereine für die Ausbildung tragen müssen. "Schwimmbäder, die öffentlich getragen wurden, schließen", so Lehning. "Private Anbieter übernehmen, bestehen aber oft darauf, dass Vereine für ihr Training teilweise immense Summen zahlen."

Neben dem DRK stellt auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Rettungsschwimmer für die Sicherheit von Badegästen bereit.

Wasserwacht im DRK-Landesverband Sachsen-Anhalt