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Sechs Ausflugstipps So schön! Das sind die Unesco-Weltkulturerbestätten in Sachsen-Anhalt

Dem Alltag mit einem Ausflug entfliehen und dabei Kultur erleben: In Sachsen-Anhalt ist das möglich, denn im Land gibt es viele Unesco-Weltkulturerbestätten. Und gegenüber anderen Bundesländern ist die Dichte sehr hoch.

Von Alexander Wermter Aktualisiert: 25.10.2024, 10:29
Detailansicht von Armlauf und Treppe im Treppenhaus des Meisterhauses Kandinsky-Klee in Dessau, gestaltet im Bauhausstil der 1920er-Jahre nach Entwürfen von Walter Gropius. Das Bauhaus Dessau, Unesco-Weltkulturerbe, zählt zu den bedeutendsten Werken der modernen Architektur der Zwischenkriegszeit.
Detailansicht von Armlauf und Treppe im Treppenhaus des Meisterhauses Kandinsky-Klee in Dessau, gestaltet im Bauhausstil der 1920er-Jahre nach Entwürfen von Walter Gropius. Das Bauhaus Dessau, Unesco-Weltkulturerbe, zählt zu den bedeutendsten Werken der modernen Architektur der Zwischenkriegszeit. Foto: IMAGO / IPON

Sachsen-Anhalt - Es gibt Orte, denen ein besonderer Zauber inne wohnt. Sind diese auch noch von besonders großer kultureller Bedeutung, werden sie von der Unesco gefördert und mit dem Titel "Welterbestätte" ausgezeichnet. 54 Natur- und Kulturerbestätten gibt es in Deutschland. Darunter Parks, Kulturlandschaften und Werke von Architektur und Kunst. Fünf von ihnen sind in Sachsen-Anhalt zu bestaunen.

Historische Pracht der Quedlinburger Altstadt entdecken

Quedlinburg im Harz hat einen gewissen romantischen Flair: Die Altstadt ist geprägt von verwinkelten Gassen und den über 2000 Fachwerkbauten. Der mittelalterliche Stadtgrundriss sowie ein Großteil der alten Bebauung sind noch erhalten. Das macht die Harzstadt, die 922 erstmals urkundlich erwähnt wurde, besonders authentisch.

In der Innenstadt Quedlinburgs befindet sich die Stiftskirche St. Servatius. Der Bau entstand in der Romanik und beheimatet den Domschatz sowie die Grabstätten Heinrichs I. und seiner Frau Mathilde. Stiftskirche, Schloss und die Altstadt Quedlinburgs gehören seit 1994 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Der Schlossberg von Quedlinburg mit der Stiftskirche "Sankt Servatius" bietet einen majestätischen Anblick.
Der Schlossberg von Quedlinburg mit der Stiftskirche "Sankt Servatius" bietet einen majestätischen Anblick.
Foto: picture-alliance/ ZB | Jens Wolf

Bauhaus Dessau: Ikone der modernen Architektur

Design und Kunst: Die Bauhausschule, die von Walter Gropius mit begründet und nach dessen Plänen das Gebäude entworfen wurde, veränderte das Bild der Architektur in Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts. 1925 zog das Bauhaus von Weimar nach Dessau - das dortige Gebäude gilt als "Schlüsselwerk der europäischen Moderne". 1996 wurde der Komplex auf die Unesco-Welterbestättenliste aufgenommen. 

Das Bauhaus in Dessau gilt als "Schlüsselwerk der europäischen Moderne".
Das Bauhaus in Dessau gilt als "Schlüsselwerk der europäischen Moderne".
Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt

Gartenreich Dessau-Wörlitz: Eine Landschaft der Romantik

Die Schaffung des Wörlitzer Parks wurde 1765 von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau veranlasst und vom Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff geplant und erstellt.

Der Park wurde am Wörlitzer See angelegt und beheimatet wunderschöne Bauten wie das Gotische Haus und das Schloss Wörlitz. Umgeben von Grünanlagen, lässt sich der Park bei einem Spaziergang gut erkunden.

Zum Weltkulturerbe zählen neben dem Wörlitzer Park auch Garten- und Schlossanlagen in Mosigkau und Oranienbaum, der Sieglitzer Park und das Luisium. Sie gehören seit 2000 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Der Wörlitzer Park ist ein Ort der Erholung.
Der Wörlitzer Park ist ein Ort der Erholung.
Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Waltraud Grubitzsc

Luthergedenkstätten: Reformation hautnah erleben

Sachsen-Anhalt ist untrennbar mit Martin Luther verbunden. Der Mönch und Theologieprofessor wurde 1483 in Eisleben geboren und starb in der Stadt im Mansfelder Land 1546. In Wittenberg, wo der Reformator seine 95 Thesen gegen den päpstlichen Ablasshandel veröffentlichte, befindet sich die Schlosskirche.

Sie war im Jahr 1517 Schauplatz des Protestes Luthers. Die Reformation vor über 500 Jahren hatte weitreichende Folgen für Kirche, Gesellschaft, Sprache und Kultur, die auch heute noch weltweit bemerkbar sind.

In Anbetracht dieser geschichtlichen Auswirkungen wurden die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg von der Unesco 1996 als Kulturerbe der Menschheit anerkannt.

Die  Schlosskirche ist in den Straßenzügen Wittenbergs gut zu erkennen.
Die  Schlosskirche ist in den Straßenzügen Wittenbergs gut zu erkennen.
Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Peter Endig

Naumburger Dom: Architektur des Mittelalters bewundern

Der Dom St. Peter und Paul in Naumburg ist eine spätromanisch-frühgotische Kathedrale und wurde zwischen 1213 bis etwa 1250 errichtet. Der Dom gilt für die Architektur des europäischen Hochmittelalters als äußerst bedeutend und enthält Kunstwerke wie das romanische Kruzifix in der Krypta und Altarflügel, die von Lucas Cranach geschaffenen wurden. Seit 2018 gehört er zum Unesco-Weltkulturerbe.

Der Naumburger Dom gehört seit dem Jahr 2018 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Der Naumburger Dom gehört seit dem Jahr 2018 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

Himmelsscheibe von Nebra und ihre Bedeutung

Ein weiterer Kulturschatz aus Sachsen-Anhalt wurde 2013 von der Unesco ins "Weltdokumentenerbe" aufgenommen: "Die Himmelsscheibe von Nebra".

Sie soll über 3600 Jahre alt sein und soll als astronomisches Zeitmessungsinstrument gedient haben. Die aus Bronze angefertigte kreisförmige Platte wurde 1999 in Nebra im Burgenlandkreis entdeckt. Die Himmelscheibe ist im Rahmen einer Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle zu bestaunen.

Die "Himmelsscheibe von Nebra" ist im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle zu sehen.
Die "Himmelsscheibe von Nebra" ist im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle zu sehen.
Foto: picture alliance/dpa | Anne Pollmann

Einige Unesco-Welterbestätten lassen sich auch mit weiteren Besuchen bedeutender Kulturdenkmäler in Sachsen-Anhalt verbinden: Auf der "Straße der Romanik".

Bestandteile der Kulturroute sind die Quedlinburger Stiftskirche und der Naumburger Dom. Sie enthält noch weitere Bauten des Mittelalters wie die Burg Falkenstein, die St.-Johannes-Kirche in Wernigerode, den Magdeburger Dom und die Stadtkirche Jerichow.