Sachsen-Anhalts Parteispitzen setzen auf letzte Wahlkampfwoche Bayern keine Blaupause für Bundestagswahl
Magdeburg. Das Resultat der Bayern-Wahl überrascht Sachsen-Anhalts Spitzenpolitiker nicht. Sie richten den Blick auf das eigene Ergebnis am 22. September.
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) freut sich mit der CSU: "Nach dem historischen Tiefststand vor fünf Jahren ist es der CSU gelungen, Geschlossenheit herbeizuführen. Auch in Bayern ist entscheidend, wie sich die wirtschaftliche Situation darstellt. Wenn 85 Prozent der Menschen damit zufrieden sind, wollen sie keine politischen Experimente", erklärt Haseloff der Volksstimme.
SPD-Landeschefin Katrin Budde bedauert das Ergebnis ihrer Partei: "Es hat leider nicht gereicht für eine Regierungsbeteiligung. Drei Prozent mehr sind für die SPD eine große Leistung." In Bayern sei für die SPD am schwersten von allen Bundesländern, Stimmen zu holen. Deshalb ließen sich kaum Rückschlüsse für die Bundestagswahl ziehen.
Budde: "Das ,Mir san mir\' der CSU ist mit keinem anderen Bundesland vergleichbar. Aber das Ergebnis stärkt die Position von CDU und CSU. Wir werden den Kopf jedoch nicht in den Sand stecken und kämpfen. Für die Bundestagswahl ist die Woche davor am wichtigsten."
Für Linken-Chefin Birke Bull kommt das Ergebnis nicht unerwartet: "Bayern ist sehr wertkonservativ, da haben wir nur eine Außenseiterrolle. Ich bin aber optimistisch für nächsten Sonntag."
Claudia Dalbert, Co-Vorsitzende der Grünen in Sachsen-Anhalt, konstatiert nüchtern: "Wir haben nicht erreicht, was wir uns vorgenommen haben: Ein zweistelliges Ergebnis und die Regierungsbeteiligung. Dort gab es auch keine ausgeprägte Wechselstimmung. Massiven Gegenwind haben wir durch unsere Steuerkonzepte bekommen. Wir müssen in der kommenden Woche klarmachen: Es geht uns um eine Mehrbelastung der oberen zehn Prozent der Gesellschaft, um Bildung und Kitas finanzieren zu können."
FDP-Landeschefin Cornelia Pieper meint zum schwachen Abschneiden ihrer Partei: "Das Ergebnis der Landtagswahl zeigt: In Bayern ticken die Uhren anders. Für die FDP Bayern sind die Freien Wähler die größten Konkurrenten."