Besetztes Haus 700 Polizisten bei "Hasi"-Räumung im Einsatz
Rund 700 Polizisten sollten "Hasi", ein besetztes Haus in Halle, räumen. Das Vorhaben wurde von der Polizei aber abgebrochen.
Halle l Mit einem Großeinsatz der Polizei sollte am Mittwochabend im Auftrag einer Gerichtsvollzieherin das besetzte Haus in der Hafenstraße 7 (HaSi) in Halle geräumt werden. 700 Beamte aus mehreren Bundesländern standen schon am früheren Nachmittag mehreren hundert Demonstranten gegenüber.
Die Gerichtsvollzieherin übergab den dortigen Bewohnern den Räumungsbeschluss. Der Anwalt der linken Gruppe hatte darin aber Formfehler gesehen. „Den wiederholten Antrag der Gerichtsvollzieherin auf Vollzugshilfe mussten wir aber wegen rechtlicher Bedenken ablehnen“, sagte am Abend ein Ralf Karstedt.
Bei den Demonstrationen am Nachmittag in der Hallenser Innenstadt kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.
Eine linke Gruppe hatte bereits vor zwei Jahren das Haus besetzt. Der Eigentümer, die Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG), duldete dies zunächst. Es gab auch einen Nutzungsvetrag, der aber Anfang 2018 nicht mehr verlängert wurde. Die HWG will das Haus nun sanieren und daraus neuen Wohnraum schaffen.
4500 Unterschriften sollen nach Medienberichten für den Erhalt des soziokulturellen Zentrums aktuell gesammelt worden sein. Ein Antrag im Hallenser Stadtrat, dass die Stadt das Haus kaufen und für einen symbolischen Preis vermieten soll, fand im Dezember 2017 keine Mehrheit.