Bildung Handyverbot an Schulen wäre überzogen
Ein umfassendes Handy-Verbot an Sachsen-Anhalts Schulen ist zu viel. Schulinterne Regelungen bewirken mehr.
Mehr als 90 Prozent der Jugendlichen in Deutschland besitzen ein Handy. Aus dem Alltag von Teenagern sind die Geräte nicht wegzudenken. Freundschaften knüpfen, sich verabreden, der neueste Cliquen-Tratsch – all das läuft in Echtzeit über das Smartphone. Das frisst Zeit und Aufmerksamkeit. Im Unterricht hat die private Handynutzung daher nichts zu suchen. Wird der Stoff schwierig oder kommt Langeweile auf, ist die Verführung, sich abzulenken, sonst einfach zu groß.
Ein umfassendes Handy-Verbot wie gerade von Frankreich beschlossen, ist trotzdem überzogen. Es scheitert schon an der Durchsetzbarkeit. Wer soll die Einhaltung etwa in Pausen kontrollieren, und welche Druckmittel hätten Schulen bei einem Verstoß? Konflikte wären da programmiert. Besser geeignet sind schulinterne Regelungen mit Absprachen zwischen Lehrern, Schülern und Eltern. Eine denkbare Vereinbarung wäre, dass Schüler private Geräte im Unterricht abschalten, in der Pause aber nutzen können.