Corona Neuer Prozess gegen Ex-Arztgattin verschoben
Magdeburg
Der für Donnerstag geplante Prozess gegen die wegen Betruges rechtskräftig verurteilte ehemalige Arztgattin Anja D. ist auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben worden. Dies geschah kurzfristig wegen eines Corona-Falles, teilte Landgerichtssprecher Christian Löffler am Morgen mit. In dem Prozess sollte es darum gehen, welchen Schaden die heute 42-Jährige tatsächlich angerichtet hat. Am 10. März 2020 verurteilte die 10. Strafkammer Anja D. wegen Computerbetruges, versuchten Betruges und Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten.
Sie hatte sich das Vermögen ihres damaligen Mannes, ein in Magdeburg bekannter Arzt, über mehrere Jahre unzulässig angeeignet und für ihre eigenen Zwecke missbraucht. So bestellte sie ohne sein Wissen auch Luxuswagen. Neben dem rechtskräftigen Urteil ordnete das Gericht auch einen sogenannten Wertersatz in Höhe von 778.870,24 Euro an. Dieses Geld sollte aus dem Vermögen der Verurteilten abgeschöpft werden.
Die Frau hatte nach dem Urteil Revision gegen das Urteil eingelegt. Der 6. Strafsenat des Bundesgerichtshofes (BGH) bestätigte die Strafe. Allerdings hob es den Teil des Urteils hinsichtlich der Einziehung des Geldes auf. Der BGH kritisierte damals, dass das Landgericht bei seinen Berechnungen nicht berücksichtigt hatte, dass die Verurteilte teilweise mit dem Geld auch Verbindlichkeiten ihres damaligen Ehemannes beglichen hat. Die nun zur Entscheidung berufene 5. Strafkammer muss nun ermitteln und neu berechnen, wie viel Geld eingezogen werden kann.