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Gesundheit in Sachsen-Anhalt Achtung, Zecken! Borreliose breitet sich immer weiter im Land aus

Die Zecke klettert auf einen Grashalm, ein Gebüsch oder herumliegendes Totholz. Kommt ein Tier oder ein Mensch vorbei, wird sie abgestreift und hält sich fest. Das kann schwere Folgen haben.

Von dpa/DUR/th 25.02.2025, 14:09
FSME und Borreliose: Zecken können Krankheiten übertragen.
FSME und Borreliose: Zecken können Krankheiten übertragen. Foto: Patrick Pleul/ dpa

Halle (Saale) - Borreliose ist eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung, vor der sich Menschen und Tiere besser schützen sollten. In der aktuellen Statistik des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt sind 1.066 Fälle von Borreliose im Jahr 2024 registriert worden. Im Jahr 2023 waren es dagegen 942 Fälle.

Im Jahr 2022 wurden gar nur 700 Fälle gemeldet. Und 2019 gab es 500 Fälle von Borreliose. In diesem Jahr wurden bis zum 19. Januar hingegen bereits 96 Fälle in Sachsen-Anhalt registriert.

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Zecken sind bereits vor dem Frühlingsbeginn aktiv

Laut dem Robert Koch-Institut gibt es keinen typischen Verlauf der Borreliose, sie kann zahlreiche Erkrankungsformen in verschiedenen Organen hervorrufen. Am häufigsten sei die sogenannte Wanderröte, eine ringförmige Hautrötung. 

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Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Müdigkeit könnten hinzukommen. Einige Monate nach dem Zeckenstich kann eine Gelenkentzündung, oft an den Knien, auftreten. Impfstoffe gegen Borreliose beim Menschen stehen bisher für Europa nicht zur Verfügung, so das Robert-Koch-Institut.

Borreliose: Kein Impfstoff gegen die Krankheit

Bisher gibt es europaweit keinen geeigneten Impfstoff gegen Borreliose. Wenn der Verdacht auf eine Infektion besteht, wird Borreliose aktuell mit Antibiotika wie Doxyciclin, Amoxicillin und Ceftriaxon behandelt, berichtet die AOK.

Zecken sind besonders aktiv bei hoher Luftfeuchtigkeit und wärmeren Temperaturen. Wenn der Winter zu warm ist, können Zecken durchaus schon eher aktiv werden als gewöhnlich. Im Winter schützen sich die Tiere in einer Schicht aus Laub und Nadeln im Wald, erklärt das Robert-Koch-Institut.

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Nur wenige FSME-Fälle in den letzten Jahren

Ebenfalls von Zecken übertragen wird eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die sich FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) nennt. Sie kommt in Sachsen-Anhalt nur selten vor. 2023 gab es nur sechs Fälle, im vergangenen Jahr waren es drei. 2025 gibt es noch keine gemeldete Erkrankung mit FSME.

FSME-Risikogebiete sind in Sachsen-Anhalt die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Auch in den Risikogebieten sind nur wenige Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Gegen FSME kann man sich im Gegensatz zur Borreliose impfen lassen.

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Was ist der beste Zeckenschutz?

Der beste Schutz ist, Zeckenstiche zu vermeiden. Dazu gibt das Landesamt den Tipp, möglichst den Aufenthalt im hohen Gras oder Unterholz zu vermeiden und geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen zu tragen. Auch insektenabweisende Mittel könnten helfen. 

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Zudem sollte zur Routine gehören, nach einem Waldausflug den Körper nach Zecken abzusuchen - besonders in Kniekehlen, im Bauch- und Brustbereich sowie in der Leistengegend.