Büttner-Affäre Ermittlungen wegen Vergewaltigung
Die Erfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen AfD-Abgeordneten Matthias Büttner, der eine ehemalige Mitarbeiterin vergewaltigt haben soll.
Magdeburg/Erfurt (dpa) l Nach dem Vorwurf einer ehemaligen Referentin wegen sexueller Nötigung gegen den AfD-Abgeordneten Matthias Büttner ermittelt die Erfurter Staatsanwaltschaft. Es sei ein Verfahren wegen des Verdachts der Vergewaltigung gegen einen Landtagsabgeordneten aus Sachsen-Anhalt eröffnet worden, sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag in Erfurt. Aufgrund der Aktenlage bestehe der Verdacht, dass es sich nicht nur um eine versuchte, sondern um eine vollzogene Vergewaltigung handele. Die Magdeburger Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren an die Erfurter Kollegen abgegeben. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" über die neue Einschätzung des Falls berichtet.
Die frühere Mitarbeiterin wirft Büttner vor, sie nach einem Treffen mehrerer AfD-Fraktionen Mitte November in Erfurt sexuell bedrängt zu haben. Büttner beteuert seine Unschuld. Seinerseits warf er der Frau am Montag vor, ihre Noten geschönt zu haben, um an den Job zu kommen. Die AfD-Fraktion sprach von einem Rachefeldzug der Ex-Mitarbeiterin. Ihr war nach nur wenigen Wochen – und kurz nach dem Erfurter AfD-Treffen – gekündigt worden. Die Fraktion begründet den Rausschmiss mit schlechter fachlicher Arbeit. Die Anzeige gegen Büttner wurde nach der Entlassung gestellt.
An dem Fall entzündete sich auch interner Streit. Weil der Abgeordnete Daniel Roi der Ex-Mitarbeiterin Interna weiterleitete, berät die AfD am Freitag, ob er aus der Fraktion ausgeschlossen wird.