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Bundesweiter test Überpünktlich: Viele Handys klingeln zum Warntag bereits eine Minute vor 11 Uhr

Im Notfall und bei Gefahr müssen die Behörden möglichst alle Bürger warnen können. Ob das klappt wird einmal im Jahr getestet. Am Donnerstagmittag war es wieder soweit.

Aktualisiert: 14.09.2023, 14:04
Längst nicht überall gibt es Sirenen. Der Warntag soll daher überprüfen, ob im Notfall wirklich alle Menschen erreicht werden. 
Längst nicht überall gibt es Sirenen. Der Warntag soll daher überprüfen, ob im Notfall wirklich alle Menschen erreicht werden.  Foto: dpa|patrick pleul/symbol

Halle (Saale)/Magdeburg/DUR – Millionen Handys und Sirenen sind am Donnerstagmittag planmäßig in den Alarmmodus gegangen. Kurz vor 11 Uhr wurde die Warnung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn ausgelöst - und vielerlorts schrillten die Handys tatsächlich schon 10.59 Uhr.

Viele Bürger erhielten über das Cell Broadcast System auf ihren Mobiltelefonen eine Warnung. Verbreitet wurde der Probealarm dann auch über Radio- und Fernsehsender und auf Stadtinformationstafeln. Wer nach 11 Uhr beispielsweise die App des Deutschlandfunks öffnete, erhielt dort auch den schriftlichen Hinweis: „In Deutschland findet heute der Warntag 2023 mit einer bundesweiten Probewarnung statt. Es besteht keine Gefahr.“

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Wer Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf seinem Smartphone installiert hat, erhielt auf diesem Weg auch einen Hinweis auf die Probewarnung. Bei Cell Broadcast geht die Warnung an alle dafür vorbereiteten Handys in einer bestimmten Funkzelle. Damit wurden also auch Touristen und andere Menschen mit ausländischen Mobilfunknummern, die sich gerade in Deutschland aufhalten, erreicht.

Um 11.45 klingelten die Handys dann meist noch einmal: Der Warntag wurde beendet, der Alarm aufgehoben.

Warntag in Sachsen-Anhalt dieses Jahr erfolgreich?

Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) hat ein erstes positives Fazit zum bundesweiten Warntag gezogen. Wenige Stunden nach der Probealarmierung habe es nach bisherigen Erkenntnissen in Sachsen-Anhalt technisch größtenteils funktioniert, teilte das Innenministerium mit. Ein detailliertes Bild zu den einzelnen Warnwegen werde sich erst nach einer weiteren Auswertung ergeben.

"Der Warntag dient auch dazu, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, sich selbst auf mögliche Gefahrenlagen und Ernstfälle vorzubereiten", sagte Zieschang. "Dazu gehört auch das Wissen, wie gewarnt wird und was im Falle einer Warnung jede und jeder Einzelne tun kann."

Warntag einmal im Jahr - 2022 hatten sich einige Probleme gezeigt

 
Im letzten Jahr war es am Warntag in vielen Städten ruhig geblieben, so auch in Halle. (Kamera, Schnitt: Anna Lena Giesert)

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Mit dem bundesweiten Warntag will das dem Bundesinnenministerium unterstellte BBK herausfinden, wie viele Menschen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde. Eine Online-Umfrage des BBK soll im Anschluss helfen herauszufinden, wie viele Menschen diesmal über welchen Warnkanal erreicht wurden.

Der Bund testet die Warnkanäle einmal pro Jahr, immer am zweiten Donnerstag im September. Wie schon beim Warntag im vergangenen Jahr, so zeigten sich auch diesmal wieder Menschen irritiert, in deren Umgebung keine Sirene zu hören war.

Sirenen waren nach dem Ende des Kalten Krieges vielerorts abgebaut oder nicht erneuert worden. Inzwischen gibt es aber Bemühungen, die Zahl von aktuell mindestens rund 38.000 Sirenen bundesweit wieder zu erhöhen. Auch in Sachsen-Anhalt werden nach und nach wieder neue Sirenen installiert. Der Warntag ist auch dafür da, um ihre Funktionsfähigkeit zu testen.

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Im vergangenen Jahr hatte der Test in Sachsen-Anhalt nicht überall reibungslos funktioniert. So löste die Katwarn-App deutlich später aus, als geplant. In Mudestausee hatte sich zudem gezeigt, dass die Sirenen nicht für die zentrale Alarmauslösung bereit waren. Anderswo sind die Bürger komplett auf ihre Handys angewiesen, da es vor Ort keine öffentlichen Sirenen gibt.