DSDS-Casting-Truck macht Stopp in Magdeburg Celine: "Jaaa! Ich hab\'s geschafft"
Zum ersten Mal hat der "Deutschland sucht den Superstar"-Casting-Truck auch in Magdeburg Stopp gemacht. Mehr als 100 Sachsen-Anhalter wollten zeigen, was sie können. Nur wenige schafften es in die nächste Runde, in der sie dann vor Jury-Guru Dieter Bohlen vorsingen dürfen.
Magdeburg. Die Uhr am Dom hatte gerade 14 Uhr geschlagen, als sich die Tür des Casting-Trucks von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) öffnet. Celine Hurtado springt heraus: "Jaaa! Ich hab\'s geschafft!" Die 15-jährige Magdeburgerin stürzt auf ihre Mutter zu und drückt sie an sich. Alle Umstehenden jubeln. Celine ist die erste Kandidatin, die es gestern in die nächste Runde von DSDS schafft.
Daran ist beim Beginn um 12 Uhr noch nicht zu denken. Um 10 Uhr streifen Menschen um den DSDS-Truck auf dem Domplatz. Dann rückt das 15-köpfige Casting-Team an. Errichtet Absperrungen, baut Tresen, zwei Partyzelte und Stühle auf. "Dieter Bohlen wird nicht selbst vor Ort sein", erklärte Anke Eickmeyer, Sprecherin von DSDS. Musikredakteure und Produzenten der Show würden hier als Jury eingesetzt. "Sie treffen eine Vorauswahl. Herr Bohlen kann sich ja nicht über 30 000 Bewerber anschauen", erklärt sie. "Die Jury entscheidet nach Stimme, Ausstrahlung, Persönlichkeit - und schaut nach Extremen in beide Richtungen", erklärt Eickmeyer. Erst wer in die nächste Runde kommt, wird vor Bohlen singen und sein persönliches Urteil bekommen.
Um 12 Uhr dann der offizielle Start. Etwa 100 Menschen reihen sich am Truck auf. Wer davon tatsächlich vorsingt und wer nur moralische Unterstützung ist, ist unklar. Alle wirken begeistert. Niemand scheint die vergangenen Sendungen und die oft sehr grenzwertigen Beurteilungen vor Augen zu haben. Der Grundtenor ist überall gleich: "Es ist eine Chance!"
Die Presse darf nicht in den Truck
Etwa eine halbe Stunde bis Stunde warten die jungen Leute, um dann einzeln in den Truck gerufen zu werden. Weder Freunde noch Familie dürfen mit rein. "Auch die Presse darf nicht in den Truck", erklärt Eickmeyer. Jede Art von Aufnahmen im Truck sind vom Veranstalter RTL untersagt.
In der Schlange stehen hübsche Mädchen, schräge Vögel, Jungen mit Gitarre und auch Claudia Ziemann. Die 22-jährige Magdeburgerin fällt auf, denn sie sitzt im Rollstuhl. "Ich habe bereits zweimal mitgemacht", sagt sie. Bisher wurde sie abgelehnt, weil sie schon zu viel Erfahrung hätte. "Ich werde es wieder versuchen, weil ich zeigen will, dass es Menschen mit Behinderung auch schaffen können", sagt sie selbstbewusst.
Weiter hinten in der Schlange steht Eric Schlotki. Der 26-Jährige ist extra aus Halberstadt angereist. "Mein Tag begann um 6.30 Uhr. Vor der Zugfahrt habe ich noch geprobt", erzählt er, bevor er im Truck verschwindet. Gelassen kommt er wieder raus. Es sei innen recht unspektakulär. Alles grau. Aber die beiden Juroren seien nett.
"Ich habe eine gute Stimme, aber ich müsse noch an der Präsenz arbeiten", fasst er das Urteil zusammen. "Ich werde es beim nächsten Casting am Sonnabend nochmal versuchen." Den Magdeburg-Termin hatte er als Generalprobe genutzt.
Bekannte Gesichter unter den Kandidaten
Kurz darauf verlässt ein großer junger Mann den Truck. "Die Jury sagte ganz trocken: "Das hat leider nicht gereicht\'", sagt André Weiskeller. Viele Magdeburger kennen den 25-Jährigen als Sänger des Magdeburg-Liedes "State of mind". Das Urteil wird ihn nicht vom Singen abbringen. Noch ein bekanntes Gesicht kommt dazu. Antje Reich, Sängerin der Band "Noch ist Zeit", die in diesem Jahr die SWM-Musicids gewann. Die Musiker kennen sich und stimmen spontan ein Lied an. Casting-Stimmung wie im Fernsehen kommt auf.
Nach zwei Stunden Dauercasting das erste strahlende Gesicht, das aus dem Truck stürzt. Die 15-jährige Celine ist überglücklich und wird augenblicklich vom Fernsehteam des Senders eingenommen.
"Ob Dieter mit mir redet, ist mir wurscht"
Mutter Anay Ueck steht daneben und beobachtet. "Ich kenne diese ganzen Casting-Shows und habe die fürchterlichen Sprüche gehört. Eigentlich möchte ich nicht, dass meine Tochter so etwas erleben muss. Aber es ist ihr Traum und sie wird auch langsam erwachsen, so dass sie selbst entscheiden muss", sagt die besorgte Mutter. Celine wirkt jetzt gelassener. "Davor war ich aufgeregt und hatte zittrige Hände. Als klar war, dass ich weiter bin, war mein Kopf leer und ich war überglücklich", weiß sie noch.
Für sie und die anderen Rundensieger wird es am nächsten Dienstag nach Hamburg zum nächsten Vorsingen gehen. Einer von ihnen ist Benjamin Wilewski: "Ich wollte es mal ausprobieren. Wenn sie mich nicht genommen hätten, hätte ich gewusst, dass es nicht nach Stimme geht", sagt der 28-Jährige selbstbewusst. "Jetzt bin ich gespannt und freue mich, Dieter zu sehen. Ob er mit mir redet ist mir eigentlich wurscht. Die Hauptsache ist erstmal, dass es Spaß macht", meint der Magdeburger.