Corona-Infektionsrate im Kreis Sonneberg bleibt kritisch
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Thüringen war zuletzt gering. Dennoch bleibt mancherorts die Situation kritisch, besonders im Kreis Sonneberg an der Grenze zu Bayern. Im Eichsfeld hat das Landratsamt nach einer Infektion in einem Pflegeheim seinen Krisenstab reaktiviert.
Sonneberg/Erfurt (dpa/th) - Die Corona-Situation im Kreis Sonneberg bleibt kritisch. Am Wochenende stieg die Zahl der bekannten Infektionen um 4 auf 285, wie das Landratsamt mitteilte. Damit lag die Infektionsrate mit knapp 33 nur leicht unter der Marke von 35 neuen Infektionen pro 100 000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Ab diesem Wert müssen laut Corona-Verordnung des Landes die örtlichen Behörden weitere Maßnahmen zum Infektionsschutz ergreifen.
So hat der Südthüringer Landkreis an der Grenze zu Bayern per Allgemeinverfügung die Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz erweitert - sie gilt etwa auch für Beschäftigte in Geschäften sowie Servicepersonal in Gaststätten. Bisher starben in dem Landkreis mindestens 21 Menschen mit oder an einer Corona-Infektion.
Thüringenweit bleibt die Region ein Corona-Brennpunkt. Im gesamten Freistaat wurden nach Angaben der Staatskanzlei am Wochenende 17 neue Infektionen gemeldet. Ihre Zahl stieg damit seit Ausbruch der Pandemie auf 3169. Die Infektionsrate pro 100 000 Einwohner wöchentlich wurde landesweit mit 3,6 angegeben. Bis auf die Kreise Sonneberg und Greiz ist sie in den Kreisen und kreisfreien Städten ansonsten überall einstellig.
Im Eichsfeldkreis wurde am Wochenende eine Virusinfektion mit Sars-CoV-2 bei einer Mitarbeiterin eines Pflegeheims in Reifenstein bekannt. Daraufhin hat das Landratsamt seinen Krisenstab per Telefonkonferenz reaktiviert, wie die Behörde mitteilte. Das Gremium war zu Wochenbeginn angesichts rückläufiger Infektionszahlen im Landkreis in den Standby-Modus versetzt worden. Nun wurden den Angaben nach Tests für 55 Personen veranlasst. Dabei sei bisher aber keine weitere Infektion nachgewiesen worden, hieß es.