Dalbert: erste Nothilfen für Dürreschäden in diesem Jahr
Magdeburg (dpa/sa) - Dürregeplagte Landwirte in Sachsen-Anhalt können noch in diesem Jahr mit ersten staatlichen Nothilfen rechnen. Das kündigte Agrarministerin Claudia Dalbert (Grüne) am Dienstag in Magdeburg an. Die Erntedaten zeigten, dass es vor allem die Viehwirte und Futterbauern besonders hart getroffen habe. Der zweite und dritte Schnitt für Heu und Silage sei wegen der Trockenheit komplett ausgefallen. Landesweit lägen die Ernteausfälle beim Futter dabei um die 50 Prozent. Die Hilfsanträge der Vieh- und Futterbauern will das Ministerium daher bevorzugt prüfen und genehmigen.
Wie das Verfahren genau aussieht und wer seinen Schaden geltend machen kann, soll nach Dalberts Angaben Mitte September feststehen. Bis dahin verhandelt das Land mit dem Bund die Details der Unterstützung. Beide wollen jeweils 15 Millionen Euro in einen Hilfsfonds stecken. Sie hoffe, dass die Vereinbarung klare und übersichtliche Regeln bringe und auch Abschlagszahlungen erlaube, sagte die Ministerin. In diesem Fall könnten erste Hilfen ausgezahlt werden, bevor die Bauern auf den Cent genau ihre wirtschaftlichen Einbußen nachweisen können.
Das Land hatte Dürreschäden in Höhe von 237 Millionen Euro an den Bund gemeldet. Dalbert geht jedoch davon aus, dass die Hilfsgelder in Höhe von 30 Millionen Euro ausreichen werden. Es gehe darum, existenzbedrohten Betrieben zu helfen, sagte sie. Daher müssten die Landwirte nachweisen, dass ihre Einnahmen um 30 Prozent eingebrochen seien. Zudem werde maximal die Hälfte des tatsächlichen Schadens kompensiert.
Die Landesregierung erklärte die monatelange Trockenheit und ihre Folgen für die Landwirtschaft am Dienstag offiziell zu einer Naturkatastrophe und machte damit formell den Weg für Hilfen frei. Anträge können erst nach der Einigung mit dem Bund gestellt werden.