Urteil im Steinmetz-Prozess Deutsch-Kasache muss sechseinhalb Jahre in Haft
Magdeburg/Wolmirstedt (bk). Das Landgericht Magdeburg hat gestern einen 35 Jahre alten Deutsch-Kasachen zu einer Haftstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt. Die 5. Große Strafkammer ging damit noch 13 Monate über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus. Zusätzlich muss der alkoholkranke Witali B. in eine Entzugsklinik. Allerdings – so der Vizepräsident des Landgerichts, Konrad Bastobbe – muss der Verurteilte zuvor zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis.
Die Kammer sah es für erwiesen an, dass der Mann aus Westfalen am 15. April des vergangenen Jahres gemeinsam mit zwei Mittätern, nach denen immer noch gefahndet wird, eine Wolmirstedter Steinmetzfamilie überfallen hatte. Angeblich, um Geld einzutreiben, um sich damit "in Polen ein paar schöne Tage zu machen".
Beim Überfall war der Sohn des Steinmetzmeisters in den Bauch geschossen worden. Witali B. hatte den 76 Jahre alten Firmenchef dermaßen mit Fäusten ins Gesicht geschlagen, dass das Opfer auf einem Auge blind wurde.
Bastobbe hob in seiner Urteilsbegründung die Brutalität der Tat hervor und wertete die vielen Vorstrafen des Angeklagten als strafverschärfend.