1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Deutsche Bahn: Kundenservice per E-Mail

Deutsche Bahn: Kundenservice per E-Mail

Von Alexandra Kunze 21.02.2012, 04:24

Berlin l Die Bahn will Kunden ab sofort per E-Mail Bescheid geben, wenn sich ihr Zug verspätet. Dieses Pilotprojekt kündigte das Unternehmen am Sonntag auf seiner Internetseite an. Der Aufwand für die Bahn wäre sicherlich geringer, E-Mails in den Fällen zu verschicken, in denen sich der Zug mal nicht verspätet. Doch für die Kunden ist das neue Projekt ein sinnvolles Service-Angebot, das sich durchaus noch ausbauen ließe.

Bei vielen Zugreisenden wären sicherlich auch E-Mails begehrt, die tagesaktuell darüber informieren, welcher Fahrkartenautomat sich der Geldscheinannahme nicht verweigert, auf welchen Strecken das kontrollierende Zugpersonal um die Fehlbarkeit jener Automaten weiß, ab welcher Temperatur die Klimaanlage zu streiken gedenkt und ob der Zug in Wolfsburg hält. Für manche Eltern wäre es außerdem hilfreich zu wissen, an welchem Bahnhof ihr Kind wegen der fehlenden Fahrkarte ausgesetzt wurde und ob der Nachwuchs seine Lektion gelernt hat.

Zur Kundenbindung geeignet wäre auch eine Bahn-App, also ein spezielles Programm für internetfähige Handys, die im Stil eines Wörterbuches "Bahn-Deutsch / Deutsch-Bahn" angelegt wäre. Dann würden vielleicht weniger Zugbegleiter degradiert und das "Kiss Ride"-Angebot der Bahn zu weniger Beschwerden wegen sexueller Belästigung führen.

Bei aller Überschwänglichkeit dem neuen E-Mail-Projekt gegenüber hat der neue Service aber auch seine Schattenseiten: Denn Voraussetzung ist, dass Kunden ihr Ticket im Internet buchen, dort die entsprechende Funktion für den E-Mail-Service freischalten, der Zug mindestens zehn Minuten Verspätung hat und dass wenigstens ein Teil der Reise mit einem ICE, Intercity oder Eurocity erfolgt. Wer nicht weiß, ob die von ihm gebuchte Zugverbindung diese Anforderungen erfüllt, kann ja einfach mal per E-Mail nachfragen.