Die Schiess-Tradition
Ernst Schiess (1840-1915), dem die Schiess GmbH in Aschersleben ihren Namen verdankt, war ein deutscher Ingenieur und Industrieller. Der Sohn einer Bankiersfamilie wurde am 14. September 1840 in Magdeburg geboren. Er besuchte in seiner Heimatstadt das Gymnasium und studierte an der Technischen Hochschule Hannover.
Schiess gilt als ein Gründungsvater des deutschen Werkzeugmaschinenbaus. Seit 1866 betrieb er ein Unternehmen in Düsseldorf mit weltweiter Bedeutung. 1891 gehörte er zu den Gründern des Vereins deutscher Werkzeugfabrikanten.
Nach dem Tod von Ernst Schiess wurden in den 1930er Jahren kriegswichtige Güter in der Schiess AG produziert. Nach Kriegsende wurden fünf Werke demontiert. Die Bremer Vulkan übernahm das Unternehmen 1993. Heute lebt der Name des Gründers nur noch in der Werkzeugfa- brik Aschersleben fort.
Nach der Wiedervereinigung erlebten die Werkzeugmacher in Aschersleben mehrere Privatisierungen, unter anderem durch "Vulkan"-Manager. Sie brachten die Schiess-Namensrechte nach Aschersleben. 2004 kaufte der chinesische Konzern "Shenyang Machine Tool Group" (SYMG) das insolvente Unternehmen. In den vergangenen acht Jahren ist die Mitarbeiterzahl von 150 auf knapp 400 angestiegen. Der Jahresumsatz betrug zuletzt zwischen 40 und 50 Millionen Euro.
Bei Schiess werden heute unter anderem riesige Werkzeugmaschinen gebaut, deren Drehdurchmesser bis zu 16 Meter groß sind. Damit können bis zu 400 Tonnen schwere Werkstücke bearbeitet werden. Zwei Großmaschinen wurden jüngst nach Japan und nach Krefeld geliefert.