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Aufgespießt Die Schlämmer-Strategie

Wie es Sachsen-Anhalts Linken-Chef zum Ministerpräsidenten bringt.

Von Elisa Sowieja 26.01.2016, 00:01

Magdeburg l Wer ein Land regieren will, muss es begeistern. So wie Horst Schlämmer, Gründer gleichnamiger Partei. Er ist ein Mann aus dem Volke. Lokaljournalist und Mettbrötchen-Fetischist. Unverstellt. Ungekämmt. Untersetzt. 18 Prozent wollten der HSP 2009 bei der Bundestagswahl ihre Stimme geben. Dabei existiert sie in der Realität nicht mal. Welch Vorbild für eine echte Wahl! Das hat auch Linke-Kandidat Wulf Gallert erkannt. Die optische Ähnlichkeit ist dank der Gesichtsbehaarung ohnehin gegeben. Nun setzt er auch inhaltlich auf die Schlämmer-Strategie. Genau wie sein Vorbild will Gallert weibliche Wähler bezirzen: Auf seinen Plakaten outet er sich deshalb als „Frauenversteher“.

Die nächsten Schritte liegen auf der Hand: Das Oberhaar muss frei sprießen, das wirkt authentischer; ein Nebenjob bei der Volksstimme wäre auch nicht schlecht. So ist ihm der Posten als Landeschef im Prinzip sicher. Welche Worte er bei der Siegesrede an Frau Budde richten wird, ist ja wohl klar: „Isch regiere! Weißte Bescheid, Schätzelein!“