Drei Nachwuchswissenschaftler gewinnen Forschungspreis
Magdeburg (dpa/sa) - Drei Nachwuchswissenschaftler aus Sachsen-Anhalt haben bei einem europäischen Wettbewerb jeweils eine Förderung von 1,5 Millionen Euro gewonnen. Der Europäische Forschungsrat zeichnete die Biologin Esther Kühn von der Universität Magdeburg aus, die das Körpergedächtnis erforscht und herausfinden will, wie Menschen etwa Berührungen abspeichern und wie diese die Psyche beeinflussen, teilte das Wissenschaftsministerium am Donnerstag in Magdeburg mit. Dieses Wissen könne genutzt werden, um psychosomatische Symptome zu erkennen und zu behandeln.
Ausgezeichnet wurden zudem zwei Nachwuchswissenschaftler des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben: Stefan Heckmann erforscht den Angaben zufolge, wie sich die genetische Variation während der Zellteilung in der Gerste erhöhen lässt. Ziel sei, die Pflanzenzüchtung zu verbessern und zu beschleunigen. Martin Mascher wolle wilde Verwandte der Kulturpflanze Gerste nutzbar machen. Die enorm hohe Salztoleranz wilder Gerstenarten aus Südamerika entschlüsseln und auf die heimische Gerste übertragen.
Alle drei Nachwuchswissenschaftler erhielten einen sogenannten "Starting Grant". Damit würden ihre Forschungsprojekte in den kommenden fünf Jahren mit jeweils 1,5 Millionen Euro gefördert, Ziel ist eine unabhängige und selbstständige Arbeit. Wissenschaftsminister Armin Willingmann erklärte, die Auszeichnung stehe für Pionierforschung der Extraklasse. "Wer sich in diesem Wettbewerb auf europäischer Ebene durchsetzt, zählt zu den besten und kreativsten Forschern. Gleichzeitig sind die jetzt verliehenen Grants auch ein Beleg für die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit unserer Forschungslandschaft."
Pressemitteilung Wissenschaftsministerium
Pressemitteilung Unimedizin Magdeburg
Pressemitteilung Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung IPK