Kriminalität Einbrecher war Polizeischüler
Ein 24-Jähriger wird in Halle beim Einbruch ertappt - und stürzt auf der Flucht zwölf Meter in den Tod. Er war Polizeischüler.
Halle l Ein ertappter Einbrecher ist am Sonntagmorgen in Halle-Trotha zwölf Meter in die Tiefe gestürzt und ums Leben gekommen. Nach Volkstimme-Informationen war der 24-Jährige Schüler an der Polizeifachhochschule in Aschersleben (Salzlandkreis). Das bestätigte die Polizei inzwischen.
Bewohner des Mehrfamilienhauses hatten ihn auf frischer Tat erwischt. Als sie die Polizei rufen wollten, geriet der 24-Jährige offenbar in Panik. Er flüchtete in den dritten Stock und versuchte, zum Nachbarbalkon hinüberzuspringen. Offensichtlich verschätzte er sich und stürzte ab - zwölf Meter in den Tod.
Laut Polizei handelt es sich bei dem verstorbenen Mann um einen Polizeimeisteranwärter, welcher an der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt in Aschersleben seit 2016 eine Ausbildung absolvierte. Die Staatsanwaltschaft Halle (Saale) hat eine rechtsmedizinische Untersuchung angeordnet.
Damit kommt die Polizeifachhochschule nicht aus den negativen Schlagzeilen. Zuletzt war dort eine Drogenaffäre öffentlich bekannt geworden. Vier angehende Polizisten waren gefeuert worden, weil sie Drogen besessen hatten. Zwei von ihnen sollen sogar mit Drogen gehandelt haben.
Im Februar 2018 hatte ebenfalls ein Polizeischüler in Blankenburg unter Alkoholeinfluss einen Unfall verursacht, bei dem ein anderer Polizeischüler ums Leben kam. Der Überlebende hatte dabei versucht, die Verantwortlichkeit für den Unfall dem getöteten Polizeischüler aus Blankenburg zuzuschieben.
Die Fachhochschule ist die Nachwuchsschmiede der Landespolizei. Allein im Jahr 20017 wurden 700 Nachwuchskräfte aufgenommen. Auch in den nächsten Jahren bleiben die Zahlen hoch. Der Grund: Sachsen-Anhalt will die Zahl der Polizeivollzugsbeamten von derzeit rund 5700 auf langfristig 7000 erhöhen.