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Streit Eklat um Ministerin bei Ameos

Während eines Streiks bei Ameos in Haldensleben sind Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) und ein Chefarzt aneinandergeraten.

Von Michael Bock 29.01.2020, 12:23

Haldensleben l Im Zusammenhang mit den Streiks beim Krankenhausbetreiber Ameos ist es in Haldensleben zum Eklat zwischen Sozialministerin Petra Grimme-Benne (SPD) und einem Chefarzt gekommen.

Die Ministerin war am Dienstag gegen 7.30 Uhr zu Streikenden am Ameos-Klinikum in Haldensleben (Landkreis Börde) gekommen. Ein Video zeigt, dass Markus Motschmann, seit 1999 Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde, die Politikerin scharf anging. Die SPD besetze seit 2011 das Gesundheitsministerium, sagte er und fragte die Ministerin direkt: „Wem haben wir denn den ganzen  Schlamassel zu verdanken? Wer hat denn die Privatisierung vorangetrieben?“ Der Investitionsstau bei den Krankenhäusern betrage 1,5 Milliarden Euro. Die SPD habe das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt „komplett an die Wand gefahren“.

„Sagen Sie doch mal, wie Sie das machen würden“, sagte Grimm-Benne. Motschmann entgegnete, für „ideologiebefrachteten Gender-Gaga“ würden hunderte Millionen Euro ausgegeben. „Ach Herr Chefarzt, jetzt machen Sie auch noch AfD-Sprech“, erregte sich die Ministerin. Sie bestätigte die Zahl nicht. „Das sei „kein Fakt“. Die Volksstimme hat inzwischen das Ministerium um konkrete Zahlen gebeten.

„Ich lasse mir das von Ihnen nicht gefallen", sagte Grimm-Benne in Haldensleben. „Da muss ich auch nicht mehr zuhören." Solche „populistischen Dinge"  erwarte sie von der AfD. „Frau Grimme-Benne, Sie spielen sich als Feuerwehr auf. Sie sind nicht die Feuerwehr. Sie sind der Brandstifter."

Die Ministerin war am Mittwoch zunächst nicht zu erreichen. Chefarzt Motschmann, nach eigenen Angaben parteilos, sagte der Volksstimme, sein Auftritt sei spontan gewesen. „Mir ist der Kragen geplatzt.“ Wie bewertet er den Auftritt Grimm-Bennes? In solchen Fällen „wird entweder die Nazi-Keule herausgeholt, oder man fängt an zu schreien. Die Ministerin hat beides gemacht.“