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Polizei warnt vor Betrug Erbschaft in Millionenhöhe? Neue Betrugsmasche erreicht Sachsen-Anhalt

Rentner Peter R. aus Sangerhausen erhält ein Schreiben, mit dem Inhalt, er habe Millionen geerbt. Doch er schlägt das Erbe aus - und das war genau richtig.

Von Beate Lindner 27.01.2022, 08:00
Symbolfoto - Vorsicht bei unerwarteten Geldofferten
Symbolfoto - Vorsicht bei unerwarteten Geldofferten (Foto: picture alliance / dpa)

Sangerhausen/MZ - Gegen eine große Erbschaft hätte Peter R. aus Sangerhausen bestimmt nichts einzuwenden. Trotzdem schlägt er sie jetzt aus. Ohne jede weitere Bemühung. Warum? Weil er weiß, dass diese vermeintliche Erbschaft alles andere als ein Glücksbringer ist. Sie ist aus seiner Sicht Lug und Betrug. Das bestätigte ihm die Verbraucherzentrale und auch die Polizei rät dringend davon ab, auf diese Erbschaftsofferte einzugehen.

Millionenschweres Erbe wird angeboten

Vor kurzem erhielt Peter R. eine E-Mail an seine ehemalige Dienstadresse - R. ist inzwischen Rentner - von einer Rechtsanwaltskanzlei aus Madrid. In einem langen Schreiben wird der Sangerhäuser informiert, dass Gerhard R. 2004 verstorben sei. Er zähle zu den Opfern damals der Terroranschläge in Madrid. Der Mann war - so steht es in dem Schreiben - ledig und kinderlos, aber steinreich.

Es geht da um Millionenbeträge, die die Anwältin quasi an den Mann bringen will. Aber nicht nur, denn irgendwann kommt ein erstaunliches Angebot. Wörtlich heißt es: „Ich würde vorschlagen, das Vermögen folgendermaßen aufzuteilen. Sie erhalten 75 Prozent der Erbschaft und ich würde zu 25 Prozent nach Abzug der Steuer für meine Bemühungen berechtigt.“ Viel mehr passiert nicht.

Diesen Brief erhielt der MZ-Leser.
Diesen Brief erhielt der MZ-Leser.
(Screenshot)

Polizei mahnt zur Vorsicht

Aber Peter R. ist ein aufmerksamer Zeitgenosse und er hat natürlich von all den vielen Tricks, wie Menschen ihr Erspartes aus der Tasche gezogen wird, gehört und gelesen. Deshalb wird er sich natürlich nicht - wie im Anwaltsschreiben empfohlen - an die Rechtsanwältin in Madrid wenden, auch wenn sie nach eigenem Bekunden sogar ein „Doktorat in Rechtswissenschaften“ hat. Er wird ihr auch keine persönliche Daten zukommen lassen, wie sie es dringend empfiehlt. „Ich hatte nie einen Verwandten mit Vornamen Gerhard“, so Peter R. im Gespräch mit der MZ.

Das Verhalten des Sangerhäusers kann Steffi Schwan, Sprecherin im Polizeirevier Mansfeld-Südharz, nur weiterempfehlen. Sie kenne derartige Schreiben, manchmal lande so etwas sogar im E-Mail-Postfach der Polizei. Es gibt ihren Angaben zufolge leider immer wieder Menschen, die auf solche Ansprachen reinfallen.