Erste Jungstörche machen kleine Ausflüge
Die Hälse recken sich aus den Nestern, die Eltern fliegen rege aus auf der Suche nach Nahrung. Die Störche haben gut Nachwuchs in Sachsen-Anhalt. Der verlässt auch schon mal das Nest.
Loburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt sind die ersten Jungstörche dieser Saison so flügge, dass sie schon kleine Ausflüge machen. "Sie kehren immer wieder ins elterliche Nest zurück und lassen sich dort noch füttern", sagte Storchenexperte Michael Kaatz von der Vogelschutzwarte Loburg. Ein großer Teil des Nachwuchses braucht aber noch etwas, bis er das Nest verlassen kann. Insgesamt gibt es laut Kaatz rund 600 mit Storchenpaaren besetzte Nester in Sachsen-Anhalt.
Für 2020 zeichne sich ein gutes Storchenjahr ab. Der komplette Überblick fehle noch. Auffällig in diesem Jahr sei, dass es kaum Nester mit vielen Jungen gebe, meist seien es ein, zwei oder drei kleine Störche. "Es gab aber keine katastrophalen Ausfälle." Die teils hohen Niederschlagswerte hätten dazu führen können. Bei den starken Regenfällen im Juni sei es mit 18 bis 20 Grad jedoch recht warm gewesen. "Die Störche haben das schadlos überlebt", sagte Kaatz.
Im Mai schlüpfen die meisten Störche. Einige hätten aber auch erst vor 14 Tagen das Licht der Welt erblickt, sagte der Storchenexperte. Sie würden entsprechend später abheben, hätten aber immer noch die Chance, im August in Richtung Süden mitzufliegen. Das Wetter des restlichen Sommers spielt für die Störche nun eine immer geringere Rolle. "Die Wetterabhängigkeit sinkt, wenn die Jungstörche größer sind und schon ausfliegen", sagte Kaatz.