EU-Außenbeauftragte Kaiser-Otto-Preis für Mogherini
Der Kaiser-Otto-Preis 2017 wurde im Magdeburger Dom verliehen. Die EU-Außenbauftragte Federica Mogherini erhielt die Ehrung.
Magdeburg (dpa/os) l Federica Mogherini ist für ihre Verdienste um den europäischen Einigungsprozess mit dem Kaiser-Otto-Preis der Stadt Magdeburg ausgezeichnet worden. Die 44-jährige EU-Außenbeauftragte bekam die undotierte Ehrung am Dienstag im Dom überreicht und wurde von Bundesverteidigungs-ministerin Ursula von der Leyen (CDU) für ihre Verdienste gewürdigt.
„Europa hat lange gebraucht, um mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen – und diese Stimme bist du“, sagte von der Leyen zu der Italienerin. Mogherini sei – so von der Leyen in ihrer Ansprache – eine „starke Dirigentin, Streiterin für den zusammengewachsenen Kontinent und wichtige Impulsgeberin“.
Mit dem Kaiser-Otto-Preis werden seit 2005 Menschen gewürdigt, die sich besonders um die europäische Einigung verdient gemacht haben. Zu Ehren kamen schon Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) oder die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Mit Federica Mogherini wurde nun eine Politikerin geehrt, deren bisheriges politisches Wirken eng mit der sozialistischen Idee und dem Europagedanken verbunden ist.
Sie ist seit 2014 Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und auch Vizepräsidentin der Europäischen Kommission. Die junge Frau blickt bereits auf eine lange politische Karriere zurück. 1973 in Rom geboren, engagierte sie sich schon als Schülerin in ihrer Heimat gegen Fremdenfeindlichkeit.
Die Tochter eines Regisseurs betätigte sich damals im kommunistischen Jugendverband von Italien, der sich später aber sozialdemokratisch ausrichtete. 1999 wurde sie Vizechefin des Europäischen Zusammenschlusses Junge Sozialisten. Für die Demokratische Partei, Nachfolgerin der Linksdemokraten, zog Federica Mogherini 2008 in die italienische Abgeordnetenkammer ein und wurde 2013 wiedergewählt.
Im Februar 2014 ernannte Ministerpräsident Matteo Renzi Mogherini zur bis dato jüngsten Außenministerin Italiens. Dann folgte im gleichen Jahr der entscheidende Karrieresprung in die Europapolitik: Am 1. November wurde sie in ihr hohes EU-Amt in Brüssel berufen.