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Neue Unterkunft für 150 Asylbewerber in Planung Flüchtlingsheime sind voll belegt: Heute Krisengipfel im Rathaus

Der bundesweit hohe Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland schlägt
sich auch in Magdeburg nieder. Die Kapazitäten der drei kommunalen
Gemeinschaftsunterkünfte sind erschöpft.

Von Katja Tessnow 23.01.2014, 02:19

Magdeburg l "Wir geraten in den kommenden Wochen und Monaten unter extremen Druck", räumt Oberbürgermeister Lutz Trümper auf die Frage nach der Situation bei der Flüchtlingsunterbringung in Magdeburg ein. Bereits für heute ist ein kleiner Krisengipfel im Rathaus anberaumt. Trümper will sich mit den beiden zuständigen Beigeordneten Holger Platz (Recht/Ordnung) und Hans-Werner Brüning (Soziales) über Lösungsmöglichkeiten beraten. Die kurzfristige Neueröffnung eines vierten Flüchtlingsheims gilt als unausweichlich; Größenordnung 150 Plätze, Standort unklar.

Über 530 Plätze verfügen die drei bestehenden Gemeinschaftsunterkünfte in Buckau und Rothensee. Noch anno 2011 besiegelte der Stadtrat per Beschluss die Schließung des Objektes in der Buckauer Grusonstraße mangels Auslastung und weil Flüchtlinge zwecks besserer Integration verstärkt in Wohnungen untergebracht werden sollten. Zwar hat die Stadt bzw. haben Flüchtlingsfamilien mit ihrer Unterstützung inzwischen 185 Wohnungen für insgesamt 365 Männer, Frauen und Kinder angemietet (2014 sollen 50 weitere hinzukommen), die Plätze in den Heimen sind dennoch belegt.

Die Zahl der nach Magdeburg zugewiesenen Flüchtlinge ist in den vergangenen Jahren rasant angestiegen; Trend weiter steigend. Seit August 2013 verzeichnet die Stadt eine im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte Flüchtlingszahl - und weiß nicht mehr wohin mit den teils traumatisierten Menschen, unter ihnen viele Kinder. 26 Wohnplätze für Neuankömmlinge hat die Verwaltung bereits ad hoc außerhalb der Einrichtungen bereitgestellt. Sie reichen nicht aus.

Magdeburgerinnen, die in Eigeninitiative und im Ehrenamt Flüchtlingskinder im Buckauer Heim zum Theaterspiel einladen, haben sich mit einem Protestbrief an Rat und Verwaltung gewandt. Räumlich wie personell - Ende Januar laufen zwei Stellen zur Kinderbetreuung aus - seien die Zustände unhaltbar. Trümper räumt ein: "Zum Zustand des Objekts Grusonstraße, da sage ich ganz ehrlich, der ist schrecklich. Es war zur Schließung vorgesehen, deshalb haben wir hier nichts mehr gemacht." Umso mehr herrscht jetzt Handlungsnot.