1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Flugzeuge: So viel Geld verdient Flughafen Leipzig/Halle mit Antonows

Russland-Sanktionen Antonows am Flughafen Leipzig/Halle gestrandet: Mit diesen Gebühren wird gerechnet

Seit dem Krieg in der Ukraine befinden sich drei russische Antonow-Frachter am Flughafen Leipzig/Halle im Stillstand. Die abgestellten Maschinen des Typs AN-124 stören am Airport aber nicht, denn mit den Antonows verdient der Flughafen.

Von Tim Müller Aktualisiert: 05.05.2023, 12:51
Drei Frachtflugzeuge Antonow An-124 der russischen Volga-Dnepr-Gruppe stehen am Flughafen Leipzig/Halle bereits seit über einem Jahr still.
Drei Frachtflugzeuge Antonow An-124 der russischen Volga-Dnepr-Gruppe stehen am Flughafen Leipzig/Halle bereits seit über einem Jahr still. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

Leipzig/Halle (Saale)/DUR – Seit über einem Jahr stehen drei russische Antonow-Flieger am Flughafen Leipzig/Halle. Die Maschinen der Volga-Dnepr-Gruppe befinden sich aufgrund des Ukraine-Krieges und den daraus resultierenden EU-Sanktionen gegen Russland seitdem im Stillstand. Doch: Trotz der gekappten Kontakte nach Russland bringen die Maschinen dem Flughafen zuverlässig Parkgebühren ein.

Da die zum Teil flugunfähigen Frachtmaschinen durch die EU-Sanktionen weiterhin an den Flughafen Leipzig/Halle gebunden sind, werden nach der Entgeltordnung des Airports Abstellgebühren fällig.

Diese werden, laut Pressesprecher des Flughafens Leipzig/Halle Uwe Schuhart, „durch den Betreiber regelmäßig und ohne Verzug beglichen“. „Zur Höhe der Gebühren machen wir keine Angaben und bitten hierfür um Verständnis“, erklärte der Pressesprecher.

Lesen Sie auch: Video: Flughafen Leipzig/Halle - Größtes Passagierflugzeug der Welt trainiert Einsatz

Russische Antonows auf Flughafen Leipzig/Halle: Standgebühren von über 1.100 Euro pro Tag möglich

Eine Parkgebühr am Flughafen Leipzig/Halle wird, laut Entgeltordnung des Airports, fällig, wenn eine Maschine länger als drei Stunden am Flughafen am Boden ist. Pro angefangenen 24 Stunden wird dann eine Rechnung von 2,82 Euro je Tonne maximaler Startmasse ausgestellt. Ein Frachter des Typs AN-124 hat, laut Volga-Dnepr, ein zulässiges maximales Abfluggewicht von knapp 400 Tonnen.

Lesen Sie auch: So knapp scheiterte die Rettung der Riesen-Antonow AN-225 nach Leipzig

Damit entstehen Parkkosten für eine Antonow von regulär bis zu 1.128 Euro pro Tag. Dadurch müssten mittlerweile Standgebühren von fast 1,5 Millionen Euro für die drei Maschinen zusammengekommen sein - oder etwa doch nicht?

Liest man in der Entgeltordnung des Flughafens Leipzig/Halle weiter, dann wird auch von möglichen Ausnahmen gesprochen: „Für die Abstellung von Luftfahrzeugen, die voraussichtlich eine Dauer von mehr als 30 aufeinander folgenden Tagen umfasst, kann zwischen den Luftfahrzeughaltern und dem Flughafen vor Beginn der Abstellung ein Mietvertrag geschlossen werden.“ Es gibt in Havariefällen sogar die Möglichkeit „gesonderte Vereinbarungen mit dem Flughafen“ abzuschließen.

Die Höhe der Standgebühren bleibt also genau so unklar wie die Zukunft der drei gestrandeten Antonow-Frachter.