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Gefahr für Umwelt Warum seltsame Fallen an fünf Autobahnraststätten in Sachsen-Anhalt zu finden sind

An fünf Autobahnraststätten in Sachsen-Anhalt hängen zurzeit bunte Fallen. Was es damit auf sich hat.

Von DUR 30.08.2024, 13:13
Der Japankäfer ist eine Gefahr für heimische Pflanzen. Mit Fallen soll verhindert werden, dass er sich ausbreitet.
Der Japankäfer ist eine Gefahr für heimische Pflanzen. Mit Fallen soll verhindert werden, dass er sich ausbreitet. Foto: LLG/Henning Eckstein

Bernburg. - Das Land Sachsen-Anhalt wappnet sich gegen eine neue Umweltbedrohung. Die Maßnahmen zum Schutz vor dem Japankäfer werden intensiviert. Bereits bis nach Bayern hat sich der Schädling ausgebreitet. Fälle in Sachsen-Anhalt sind bisher nicht bekannt, teilte die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) mit.

Der Japankäfer ist etwa einen Zentimeter groß.
Der Japankäfer ist etwa einen Zentimeter groß.
Foto: dpa | Uli Deck

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Um eine mögliche Einschleppung frühzeitig zu erkennen, habe der Pflanzenschutzdienst Sachsen-Anhalt in diesem Jahr erstmals die Standorte einiger Autobahnraststätten in sein Erhebungsprogramm aufgenommen, heißt es. So seien an fünf Raststätten in Sachsen-Anhalt, gelegen an der A2, A9, A14 und A36, sogenannte Lockstofffallen aufgestellt worden.

Japankäfer in Deutschland auf dem Vormarsch: Gefahr für Natur und Umwelt

Laut LLG sei die Gefahr groß, dass der Japankäfer als "Mitreisender" über beispielsweise Lkw ins Bundesland gelangen kann. Die Fallen sollen die Verbreitung des Schädlings frühzeitig stoppen. Oberstes Ziel sei es, eine Ansiedlung zu verhindern.

Daher bittet die LLG auch um die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Wer einen verdächtigen Käfer in Sachsen-Anhalt findet, wird gebeten, eine E-Mail an pflanzengesundheit@llg.mule.sachsen-anhalt.de zu schreiben.

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Warum ist der Japankäfer so gefährlich für die Natur und Umwelt?

In Befallsgebieten frisst der Japankäfer laut LLG an über 300 Wirtspflanzen, darunter unter anderem Wein, Obstbäume und Rosen. Die Larven können also große Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten, heißt es.

Deshalb habe die Europäischen Union den Käfer als "prioritärer Quarantäneschädling" eingestuft.

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Wie erkennt man einen Japankäfer?

Der Japankäfer ist nach Angaben der LLG etwa einen Zentimeter groß. Er hat einen grün schimmernden Kopf und braune Flügeldecken.

Er ähnele sehr dem heimischen Gartenlaubkäfer, aber im Gegensatz zu ihm trage der Japankäfer fünf weiße Haarbüschel an jeder Seite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs, heißt es.