Gewalt Innenministerium prüft Prügelattacke
Nach einer brutalen Prügelattacke in einer Straßenbahn in Magdeburg hat sich das sachsen-anhaltische Innenministerium eingeschaltet.
Magdeburg l Das von Holger Stahlknecht (CDU) geführte sachsen-anhaltische Innenministerium nehme den „Fall sehr ernst“, teilte ein Sprecher am Dienstag auf Volksstimme-Anfrage mit. Das Ministerium lasse sich „detailliert zum Sachverhalt sowie zu den damit zusammenhängenden polizeilichen Maßnahmen erklären“. Ziele seien die Bewertung und die Aufarbeitung, „um die grundsätzlich gute Qualität der Arbeit der Landespolizei zu verbessern“.
Kurz vor Ostern waren eine 18-jährige Gymnasiastin und ein 28-jährige Medizinstudent am helllichten Tag in einer Straßenbahn in Magdeburg grundlos brutal attackiert worden. Die Schülerin erlitt eine Nasenfraktur und einen Bruch des linken Augenhöhlenrings. Der Student hatte drei Platzwunden und einen Bruch der Vorderwand der Stirnhöhle.
Bei dem Schläger handelt es sich um einen 34-jährigen Syrer, der in den zurückliegenden Monaten bereits in Nordrhein-Westfalen zugeschlagen hatte. Dort werden ihm in drei Fällen Körperverletzung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Die Polizei sah zunächst keine Haftgründe. Der Schläger kam in die geschlossene Psychiatrie der Magdeburger Uniklinik, aus der er sich nur einen Tag danach selbstständig entließ.
Erst nach hartnäckigem Intervenieren der Familie der Schülerin kam nach Ostern Bewegung in die Sache. Acht Tage nach dem brutalen Angriff wurde der Schläger in Magdeburg verhaftet. Er sitzt in U-Haft in der Justizvollzugsanstalt Burg.
Der AfD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Sachsen-Anhalt, Oliver Kirchner, erklärte am Dienstag, die Polizeibehörden würden Migrantengewalt verharmlosen und die Herkunft des Straftäters verschweigen. „Dass ein hochgefährlicher Gewalttäter mehr als eine Woche auf freiem Fuß bleibt, ist entweder auf die Überforderung oder die exzessive politische Korrektheit im Polizeiwesen zurückzuführen, die von der schwarz-rot-grünen Landesregierung auf die Spitze getrieben wurde.“
Der Magdeburger AfD-Kreisvorsitzende Ronny Kumpf sprach von einer „verfehlten Politik, die die Bevölkerung schutzlos der Gewalt ausgeliefert“ habe. Er forderte den Rücktritt von Minister Stahlknecht.
Die Vize-Vorsitzende der Landes-FDP, Lydia Hüskens, forderte am Dienstag eine schnelle Prüfung, „ob die Abläufe Ergebnisse individuellen Fehlverhaltens oder strukturelle Mängel sind“. Zu den zentralen Fragen gehöre etwa, wie es sein könne, „dass ein offensichtlich wiederholt gewalttätiger und psychisch labiler Mensch so frei durch die Republik fährt“. Damit müsse sich auch der Landtag von Sachsen-Anhalt befassen, forderte Hüskens. Die Liberalen sind nicht im Parlament vertreten.