Schmierereien Graffiti-Entfernung kostet die Kommunen Zehntausende Euro
Schmierereien auf Brücken oder an Schulgebäuden: Illegale Graffitis sehen aus Sicht vieler oft nicht nur schäbig aus. Für die Beseitigung müssen die Kommunen teilweise richtig tief in die Tasche greifen.
Magdeburg (dpa/sa) - Illegale Graffitis an öffentlichen Gebäuden oder Brücken kosten die Kommunen in Sachsen-Anhalt jährlich fünfstellige Beträge - meistens trifft es die Schulen. Vor allem in den Städten sind die Schmierereien ein Problem. Die Stadt Halle setzt eigenen Angaben zufolge auf eine schnelle Beseitigung illegaler Graffitis an städtischen Einrichtungen. Dabei werden auch fortlaufend Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern berücksichtigt.
Sie werden vor der Reinigung dokumentiert und es wird zur Verfolgung der Straftaten Anzeige erstattet, wie ein Sprecher mitteilte. Im Jahr 2020 gab die Stadt rund 53 000 Euro für die Beseitigung illegaler Graffitis an öffentlichen Gebäuden aus. 2019 waren es rund 3000 Euro weniger.
Neben städtischen und öffentlichen Gebäuden seien aber auch viele private Gebäude betroffen, so der Sprecher. Der Haushalt der Stadt Halle sehe daher für 2021 insgesamt 10 000 Euro vor, die zur Unterstützung von Graffiti-Entfernung an Privateigentümern zur Verfügung stehen.
In Magdeburg beschäftigen sich gleich mehrere Ämter mit dem Thema. Die jährlichen Kosten für Material, Lohn, Geräte zur Beseitigung von Graffitis an städtischen Flächen und Verkehrseinrichtungen und insbesondere auch an Brücken belaufen sich im Tiefbauamt der Stadt auf durchschnittlich etwa 20 000 bis
25 000 Euro, wie ein Sprecher der Stadt auf Anfrage mitteilte. Für die Beseitigung von Graffitis an städtischen Gebäuden, wie zum Beispiel Schulen, stünden außerdem jährlich 50 000 Euro zur Verfügung.
Auch der Landkreis Harz gab im vergangenen Jahr einen fünfstelligen Betrag für die Entfernung der Schmierereien aus - der lag mit 15 000 Euro allerdings deutlich unter denen der Städte. Besondere Hotspots seien Standorte, wo mehrere Schulen zu einem Campus zusammengefasst seien, teilte eine Sprecherin mit. In diesem Jahr habe es bislang nur zwei Fälle gegeben.
Sprayer im Burgenlandkreis haben es offenbar auf die Gebäude am Fundort der 3600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra abgesehen. Im vergangenen Jahr belief sich die Schadenssumme allein dort auf knapp 5000 Euro, wie der Landkreis mitteilte. Auch in diesem Jahr liegen die Kosten demnach bereits bei 2500 Euro.
Weniger Probleme gab es eigenen Angaben zufolge an den öffentlichen Gebäuden im Jerichower Land und im Altmarkkreis Salzwedel. Auch im Salzlandkreis, im Landkreis Stendal sowie im Saalekreis sind illegale Graffitis wenig bis gar kein Thema.