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Umfrage Haseloff punktet bei SPD-Anhängern

Am 13. März wird in Sachsen-Anhalt ein neuer Landtag gewählt. Eine MDR-Umfrage zeigt aktuelle Entwicklungen auf.

Von Michael Bock 18.02.2016, 00:01

Magdeburg l Wie beliebt sind unsere Politiker? Die Nase vorn hat Ministerpräsident Reiner Haseloff. Laut Umfrage ist der 61-Jährige nahezu jedem Bürger in Sachsen-Anhalt bekannt. Knapp sechs von zehn (58 Prozent) sind mit seiner politischen Arbeit „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Im Vergleich zu einer MDR-Umfrage vom September 2015 kann Haseloff seine Beliebtheitswerte um fünf Prozentpunkte steigern. In der eigenen Partei liegt der Zuspruch für den Wittenberger bei 82 Prozent.

Allerdings, so heißt es in der Umfrage, sei es Haseloff in den vergangenen fünf Jahren seiner Regierungsführung nicht gelungen, einen merklichen Amtsbonus aufzubauen. Auch im bundesweiten Vergleich der Ministerpräsidenten liege er mit seinem Zufriedenheitswert eher am unteren Ende der Beliebtheitsskala.

Dennoch kann die CDU mit Haseloff punkten, da er in der Umfrage deutlich besser als seine Herausforderer abschneidet. Den Spitzenkandidaten von Linken und SPD ist es in den zurückliegenden sechs Monaten zwar gelungen, ihre Bekanntheit zu steigern, doch bei der Beliebtheit hapert es. Linke-Spitzenkandidat Wulf Gallert konnte seine Sympathiewerte seit September nur leicht verbessern und wird derzeit von 30 Prozent (plus 2) der Wahlberechtigten wohlwollend bewertet.

Er konnte damit aber an SPD-Spitzenkandidatin Katrin Budde vorbeiziehen und belegt Platz zwei der Rangliste. Die Sozialdemokratin wird deutlich kritischer als noch im September gesehen: Nur noch ein Viertel der Sachsen-Anhalter (25 Prozent) ist zufrieden mit ihrem Wirken. Damit hat die Magdeburgerin in der Beliebtheitsskala sieben Prozentpunkte eingebüßt.

Interessant: Selbst bei SPD-Anhängern schneidet Haseloff besser ab als Budde. 62 Prozent der SPD-Gefolgsleute sind zufrieden mit der Arbeit des Ministerpräsidenten, aber nur 49 Prozent bewerten die eigene Spitzenkandidatin positiv. Auch bei Grünen und AfD findet Haseloff mehr Zuspruch als deren eigene Spitzenkandidaten.

Claudia Dalbert (Grüne) und Frank Sitta (FDP) konnten in den vergangenen sechs Monaten ihre Bekanntheit zwar steigern, sie sind aber noch immer weiten Teilen der Bevölkerung unbekannt. Sowohl bei Dalbert als auch bei Sitta halten sich Zustimmung und Ablehnung in etwa die Waage.

AfD-Spitzenkandidat André Poggenburg baute seine Bekanntheit ebenfalls aus. Allerdings schlägt sich seine höhere Bekanntheit nicht in höherer Zufriedenheit, sondern in stärkerer Kritik nieder: 16 Prozent äußern sich kritisch zu Poggenburg, zehn Punkte mehr als vor sechs Monaten.

Haseloff sagte, die Menschen wollten, dass die Koalition der Mitte unter seiner Führung fortgesetzt werde. Im Bund müsse das Flüchtlingsthema gelöst werden. „Die Kanzlerin muss liefern“, betonte der Regierungschef.

Budde wertete die hohen Umfragewerte für die AfD als Signal für eine „tiefe gesellschaftliche Spaltung“ des Landes. Sie sprach von einem „ernsten Warnsignal für die politische Kultur“.

Die Linke warf der CDU Stimmungsmache in der Asyldiskussion vor. „Die Begrenzungsdebatte hat nur einen Effekt, die Flüchtlinge werden immer mehr zu einer Bedrohungskulisse“, sagte die Landesvorsitzende Birke Bull. Und: „Dieser Rechtsruck bedroht die Kultur im Land, verschleiert die Aufgaben der Integration und fördert Hysterie statt Sachlichkeit.“ Dalbert forderte von der CDU eine strikte Abgrenzung zur AfD. „Jede Zweitstimme für Grün ist eine Stimme gegen Neonazis und Rechtspopulisten“, sagte sie.

Weitere Informationen zur Landtagswahl finden Sie im Volksstimme-Wahldossier.