Treibgut verhindert Abfluss Hochwasserwarnung für Sachsen-Anhalt: Ohre tritt über die Ufer - Elbfähre Coswig außer Betrieb
Starke Regenfälle haben die Ohre im Landkreis Börde über die Ufer treten lassen. Für Wolmirstedt wurde die Hochwasser-Alarmstufe 1 ausgerufen. In der Nacht stiegen die Pegel noch weiter. Auch in anderen Regionen bleibt die Lage angespannt.
Wolmirstedt/DUR – Das Landesamt für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt hat für das Flußgebiet der Ohre im Landkreis Börde eine Hochwasserwarnung der Stufe 1 herausgegeben, die aktuell noch bis zum 13. März 2023 gilt.
Aktuelle Hochwasser-Warnstufen in Sachsen-Anhalt
Die Hochwasserwarnung des Landesamts für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt gilt aktuell bis Montag, 13. März. Davon betroffen sind Gebiete entlang der Flüsse Bode, Ohre und Schwarze Elster. Konkrete Warnungen gibt es aktuell für folgende Orte:
- Wolmirstedt
- Löben
(Stand: 12.03.2022, 18 Uhr)
Hochwasserwarnung für die Ohre: Gefährliche Pegelstände in Wolmirstedt
Bereits am Samstagmittag erreichte der Pegel der Ohre bei Wolmirstedt eine Höhe von 188 Zentimetern. In der Nacht zum Sonntag wurde um 4.30 Uhr die Zwei-Meter-Marke erreicht. Bis zum Mittag sanken die Pegelstände kaum. Demnach kann auch das kurzzeitige Erreichen des Richtwertes der Alarmstufe 2 nicht ausgeschlossen werden. Dieser liegt bei 210 cm.
Hochwasser: Ohre tritt zwischen Calvörde und Haldensleben über die Ufer
Zwischen Calvörde und Haldensleben sind zahlreiche Wiesen und Äcker überflutet. Das Wasser hat an einigen Stellen Treibgut mitgerissen. Ein Baumstamm hing im Haldensleber Wehr fest. Weiteres Treibgut könnte den Abfluss behindern.
Elbfähre Coswig stellt Betrieb wegen Hochwasser ein
Auch im Landkreis Wittenberg sorgt das Hochwasser für Probleme. In Coswig musste die Elbfähre ihren Betrieb am Sonntag einstellen. Ein Überqueren des Flusses ist nur noch über die Elbebrücken in Vockerode oder Wittenberg möglich. Der Wasserstand am "Pegel Coswig" betrug am Sonntagvormittag gegen 10.15 Uhr 373 Zentimeter. Der Normalwert liegt hier bei 229 Zentimeter.
Hochwasserwarnung: Was bedeuten die Hochwasser-Warnstufen?
Die Hochwasserwarnstufen in Deutschland lassen sich allgemein in vier Kategorien einteilen:
Warnstufe 1 (Meldebeginn): Das Flussbett ist voll, stellenweise sind kleinere Ausuferungen möglich. Es besteht noch keine Gefährdung der Anlieger. Es wird zu erhöhter Wachsamkeit geraten.
Warnstufe 2 (Kontrolldienst): Bei eingedeichten Gewässern können Ausuferungen bis an den Deichfuß reichen. Land- und forstwirtschaftliche Flächen sind überflutet, es kann zu Verkehrsbehinderungen kommen. Gewässer und gefährdete Anlagen werden kontrolliert, Abflusshindernisse beseitigt.
Warnstufe 3 (Wachdienst): Einzelne Grundstücke, Straßen und Keller können überflutet werden. Bei eingedeichten Gewässern steht das Wasser bis zur halben Deichhöhe. Es kann zu Straßensperrungen kommen. Ein ständiger Wachdienst wird eingerichtet, Maßnahmen zur Deichverteidigung werden ergriffen.
Warnstufe 4 (Hochwasserabwehr): Größere Flächen werden überflutet, es besteht unmittelbare Gefahr für Menschen, Tiere und Gebäude. Die Standsicherheit der Deiche ist gefährdet, es besteht die Gefahr der der Deichüberströmung. Evakuierungen von Mensch und Tier können notwendig werden.