Hollands deutscher Hymnen-Ärger
Magdeburg l Wilhelmus von Nassouwe, bin von deutschem Blut..." - das passt zu einem Volkslied der deutschen Spätromatik. Falsch: Ausgerechnet so beginnt die niederländische Nationalhymne. Weil das dortige Königshaus von Wilhelm von Nassau-Dillenburg, einem Herrscher aus dem Westerwald, begründet wurde. Auch zur Krönung von Willem-Alexander am 30. April wird der Lobgesang erklingen.
Nun bewegt sich die Liebe der Holländer zu ihren Nachbarn bekanntermaßen kaum über die Ausmaße eines Fußball-Torraumes hinaus. Da kann die deutschlastige Hymne ganz schön nerven.
Liebe Niederländer, ihr müsst Euch nicht länger quälen lassen! Ein nationaler Festgesang kann durchaus den historischen Gegebenheiten angepasst werden. Dies beweisen Beispiele aus anderen Ländern, auch aus der jüngeren Geschichte.
Als sich etwa die Sowjetunion etwa von der Weltbühne verabschiedete, führte Präsident Boris Jelzin in Russland die alte Zarenhymne wieder ein. Das kam bei den Leuten aber nicht so gut an. Sein Nachfolger Wladimir Putin machte den Wechsel per Erlass wieder rückgängig. Seither gilt wieder die Musik der sowjetischen Variante. Der alte Text wurde flugs ein bisschen angepasst - fertig war die neue Staatshymne.
Es gibt dann noch Länder, die kommen ohne einen Text für ihr nationales Festlied aus - wie Spanien, Somalia oder die Vereinigten Arabischen Emirate. Auch die deutsche Geschichte bietet hierfür ein prägnantes Beispiel. In der DDR-Hymne wurde "Deutschland, einig Vaterland" besungen. Aber nur bis 1970. Dann war das einige Deutschland kein Staatsziel mehr. Fortan war die Hymne nur noch textlos zu hören.