Immobilienmarkt Halle hat die teuersten Wohnungen
In Sachsen-Anhalt steigen die Preise für Eigentumswohnungen weiter deutlich an. Am meisten zahlt man in Halle.
Magdeburg l Der Traum von den eigenen vier Wänden ist in Sachsen-Anhalt teurer geworden. In vielen Regionen zogen die Preise für selbst genutztes Wohneigentum zuletzt an, wie Landesentwicklungsminister Thomas Webel (CDU) am Montag sagte. Das sei etwa den niedrigen Bauzinsen und der stabilen Arbeitsmarktlage geschuldet. Webel stellte zusammen mit dem Gutachterausschuss die neusten Entwicklungen auf dem Grundstücksmarkt vor. Der entsprechende Bericht wird alle zwei Jahre herausgegeben. „Das Invesitionsvolumen ist auf nunmehr fast 3,4 Milliarden Euro gestiegen“, sagte Bauminister Thomas Webel (CDU) bei der Vorstellung des Grundstücksmarktberichts für die vergangenen beiden Jahre. Das ist der höchste Wert seit 20 Jahren. Die Trends im Einzelnen:
Der allgemeine Trend: Seit 2010 ist die Zahl der Käufe von Grundstücken und Wohneigentum den Experten zufolge relativ konstant. In den vergangenen beiden Jahren waren es demnach jeweils rund 28.700. Doch die Preise steigen seither im Landestrend. So wurden voriges Jahr Investitionen in Höhe von 3,4 Milliarden Euro erbracht – das waren sieben Prozent mehr als 2017. Steigende Nachfrage gab es vor allem bei alleinstehenden Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Eigentumswohnungen – unbebaute Grundstücke wurden seltener gekauft.
Eigentumswohnungen: Der Kauf moderner Wohnungen ist vor allem in den Städten angesagt. In Magdeburg wurden voriges Jahr 800 Quartiere erworben. Das sind 17 Prozent mehr als 2017. Die hohe Nachfrage zieht die Preise mit nach oben: Im Schnitt müssen 124.000 Euro hingeblättert werden. Gut 15 Prozent mehr als noch 2017. Mit 175.000 Euro am teuersten ist es in Halle. In guten Lagen werden an der Saale sogar 245.000 Euro gezahlt. Deutlich mehr als noch im Jahr zuvor.
Auf dem Land herrscht hingegen ein anderes Bild. Im Salzlandkreis kosten Eigentumswohnungen im Mittel 47.000 Euro. Nur 77 Wohnungen wechselten den Besitzer. Im Harz fielen die Preise sogar - von 96.000 Euro auf 79.000 Euro.
Ein besonderer Trend seien sogenannte Micro-Apartments, die sich besonders an Studierende und Senioren richteten. Das seien kleine Wohnungen zwischen 20 und 40 Quadratmetern, oft möbliert, die zum Teil für 3500 bis 4500 Euro auf den Quadratmeter weggingen, hieß es.
Häuser: Der Kauf fertiger Ein- und Zweifamilienhäuser ist 2018 erstmals seit 2014 wieder etwas zurückgegangen. Allerdings werden die Immobilen teurer. In guten städtischen Lagen werden im Mittel zwischen 323.000 Euro (Halle) und 285.000 Euro (Magdeburg) gezahlt. Auf dem Lande ist es im Jerichower Land am teuersten (127.000 Euro) und in Mansfeld-Südharz am günstigsten (64.000 Euro).
Bauland: Wer fürs Traumhäuschen ein Grundstück kaufen will, muss tiefer in die Tasche greifen. Im Landesmittel zogen die Preise innerhalb eines Jahres um weitere fünf Prozent an. Doch die Schere geht weiter auseinander. Am heftigsten stiegen die Preise im Landkreis Börde (+25%), deutlich teurer wurde es auch in Magdeburg (+18%). Billiger wurde es in Dessau (-12%) und im Landkreis Stendal (-4%).
In Magdeburg sind für den Quadratmeter Bauland im Schnitt 155 Euro fällig. Magdeburg ist für Häuslebauer damit (knapp vor Halle) die teuerste Stadt. Vor zwei Jahren lagen die Preise noch bei 113 Euro. Die meisten Grundstücke sind etwa 750 Quadratmeter groß: Allein fürs Bauland sind mithin fast 120.000 Euro zu kalkulieren. Bei dieser Summe haben Bauwillige auf dem Lande auch gleich noch Geld für Küche und Bad übrig. Ein gleich großes Grundstück gibt es im teuersten Landkreis Harz für 45.000 Euro. Am günstigsten ist es im Altmarkkreis Salzwedel: da gibt es 750 Quadratmeter für 19.000 Euro. Auch am Magdeburger Stadtrand lässt sich Geld sparen. Dort liegen die Grundstückspreise zwischen 55 und 75 Euro.
Acker: Ackerland steht bei Investoren weiter hoch im Kurs. Die Zahl der Verkäufe ist 2018 zwar leicht zurückgegangen, die Preise sind aber weiter auf Rekordniveau. Für gute Böden werden 2,60 Euro je Quadratmeter bezahlt. Zweieinhalb mal mehr als vor zehn Jahren. (mit dpa)