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  5. Intel-Areal: Mais statt Chips - warum jetzt Bauern zurückkehren

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Neues von Intel Bauern kehren zurück: Auf dem Intel-Gelände bei Magdeburg wächst wieder Mais

Die Landwirtschaft ist zurück auf dem Areal von Intel bei Magdeburg. Das ist der Grund.

Von Antonius Wollmann / dpa Aktualisiert: 14.04.2025, 14:41
Auf dem Intel-Gelände bei Magdeburg werden bal wieder mehr Mähdrescher als Baumschinen zu sehen sein.
Auf dem Intel-Gelände bei Magdeburg werden bal wieder mehr Mähdrescher als Baumschinen zu sehen sein. Foto: dpa

Magdeburg - Das Intel-Gelände bei Magdeburg wird wieder landwirtschaftlich genutzt. Wie das amerikanische Chipunternehmen bestätigte, wurde die Stiftung Kulturlandschaft damit beauftragt, die Bewirtschaftung der Flächen zu organisieren.

„Während unser Projekt auf dem Eulenberg pausiert ist, entschieden wir, dass dies die am besten geeignete Nutzung für das Land war“, sagte Unternehmenssprecherin Marie-Kristin Mehlitz. Intel hatte im September vergangenen Jahres mitgeteilt, den Bau der geplanten Chip-Fabriken bei Magdeburg um zwei Jahre zu verschieben. Vorgesehen sei eine Umrandung mit Mais.

Kostensparende Bewirtschaftung statt Flächenstillstand

„Mit der Bewirtschaftung der Flächen soll verhindert werden, dass der Feldhamster wieder im großen Stil auf die Flächen zurückkehrt“, sagte ein Mitarbeiter der Stiftung Kulturlandschaft der Volksstimme. Auf Maisfeldern finden die Tiere kaum Nahrung. „Es ist sozusagen eine lebensfeindliche Umgebung für sie“, so der Mitarbeiter der Stiftung.

Dieses Verfahren ist für Intel deutlich günstiger als das bisherige. Um den Hamster davon abzuhalten, auf die Äcker zu gelangen, hatte man bisher einen Gürtel um das Areal weitgehend vegetationsfrei gelassen. Dafür war mechanische Bodenbearbeitung nötig. Experten gehen davon aus, dass jeder Arbeitsgang mehrere Tausend Euro gekostet habe.

Angesichts der Unklarheit über den Baustart spart der Konzern diese Ausgaben ein. Andererseits könnte eine Hamsterpopulation ebenfalls ein Hemmnis beim Bau darstellen. „Im Prinzip ist es eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“, sagt der Stiftungs-Mitarbeiter. Intel müsse nicht mehr für den Schutz vor dem Hamster bezahlen, der Landwirt könne wiederum den Mais vermarkten.

Lob von Verbänden: Landwirtschaft statt Brachland

„Das ist auf jeden Fall eine sinnvolle Variante der Bewirtschaftung“, sagte Martin Dippe, Präsident des Bauernbundes Sachsen-Anhalt. Es sei in gutes Signal, wenn die Flächen nicht brach liegen. Beim Landesbauernverband sieht man die Sache ähnlich. „Wir begrüßen es, wenn die Flächen nicht ungenutzt bleiben. Solange sie nicht bebaut sind, sollten sie weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden“, so der Präsident Olaf Feuerborn.

Der Anbau einjähriger Kulturen ermögliche eine flexible Nutzung und könne jährlich neu angepasst werden.